Mit dem Fahrrad von Rom nach Palermo
26.03.2018 - Tag 10: Trabia - Palermo (47km, 298Hm)

Heute stand ja nur eine kurze Etappe bevor und zudem musste ich das Zeitfenster für die Hotelankunft im Auge behalten. Also nicht zu früh los und den Tag ganz gemütlich beginnen lassen.

Als ich aufstand, wieder das gewohnte Bild, es regnete nämlich. So ließ ich mir Zeit und als ich in den Frühstücksraum kam, war ich ganz allein. Die Bedienung erzählte, dass heute eh nur 8 oder 9 Gäste im Haus seien (damit war auch klar, warum ich gestern Abend allein im Restaurant saß). Ab Mittwoch erwarteten sie aber eine Reisegruppe mit 60 Personen. Da hatte ich aber Glück, weil so eine Reisegruppe gleich beim Frühstück wäre ja der reinste Horror. Aber so war es ein entspannter Start in den Tag.

So gegen Viertel nach 9 startete ich vom Hotel. Da es aufgehört hatte zu regnen und der Himmel in Richtung Palermo auch heller wurde, beschloss ich, voll auf schönes und wärmeres Wetter zu setzen. Und so ging es wieder hinaus auf die SS113 in Richtung Palermo.

Ein Blick zurück zeigte mir die Küste heute mal von der trockenen Seite. Es könnte bei Sonnenschein richtig schön hier sein.

Kurz vor Torre Colonna Sperone erreichte ich dann die auf einer Anhöhe am Meer gelegene Burg Torre Normanna.

      

Vor hier aus man einen herrlichen Blick auf das Meer und die Küste hatte.

Hier, kurz vor dem Ziel sah ich die Sonne. So schön es war, seinen eigenen Schatten mal zu sehen (das hieß, die Sonne scheint) so betrüblich machte es mich. Weil wenn Punxsutawney Phil seinen schatten sieht, bleibt es noch 6 Wochen kalt. Das wollte ich nicht hoffen...

Bei Porticello bog ich dann auf die SP23 ab, um noch einen Abstecher nach Capo Zafferano zu machen. Vielleicht hat man ja von diesem Landzipfel noch einen schönen Blick auf Palermo. Aber was war das? Da stand schon wieder so ein Schild, dass die Straße wegen Bauarbeiten gesperrt sei. Es kamen mir aber jedem Menge Autos und Radfahrer entgegen. Ich fragt eine Frau, die an der Straße lief und sie sagte mir, dass die Straße offen sei. Also weiter... 

Das Kap selbst war echt toll, vor allem schien jetzt endlich die Sonne. 

      

Es war ein wunderschöner Blick auf Palermo, auch wenn dies auf den Bildern nicht so raus kommt. So verweilte ich ein längere Zeit vor Ort, um den Ausblick zu genießen.

      

Bei Aspra lagen dann die Fischerboote romantisch am Ufer und auf einem kleinen Markt wurden direkt die Fische verkauft. Die Sonne schien, es war warm und einfach wunderbar.

      

Kurze Zeit später erreichte ich Palermo. Nur noch wenige Kilometer bis zum Hotel, dann war auch diese Reise zu Ende.

      

Jetzt musst ich nur noch ohne größere Blessuren durch den Stadtverkehr von Palermo kommen. Waren interessante Ansichten einer Stadt, so vom Stadtrand immer weiter in Richtung Zentrum. Irgendwann hat sich dann so ein freundlicher Italiener mit seinem dicken SUV an mir vorbei gedrängelt und hat dabei meinen Schuh im Rucksack mit seinem Außenspiegel getroffen. Zum Glück hat er mich nicht verstanden. Und die Hände hab ich brav am Lenker gelassen. Da ich noch etwas Zeit hatte, kam ich auf die doofe Idee, noch einen Geocache anzufahren und bei dem Fahrradladen vorbei zu schauen, bei dem ich vergeblich versucht hatte, einen leeren Fahrradkarton für den Rückflug zu organisieren. Kalr, den Geocache habe ich nicht gefunden, dafür habe ich mich in dem Einbahnstraßengewirr von Palermo hoffnungslos verfahren. 

      

Aber irgendwann erreichte ich dann doch mein Hotel Il Giardino di Ballarò im Herzen Palermos. Mein Fahrrad konnte im Innenhof geparkt werden und ich hatte ein schönes Zimmer direkt unterm Dach. Ich war am Ziel.

Und mein Fahrradkarton war auch schon angeliefert worden. Von einer Firma aus Deutschland über einen großen Versandhändler, der auch in Italien eine Filiale unterhält. Über die deutsche Niederlassung hat der Versender leider nicht nach Italien geliefert. Warum auch immer, aber ich hatte, was ich wollte.

Nach dem Duschen und dem Wäschewaschen machte ich mich erst einmal auf die Suche nach einer neuen Jacke. Meine beiden Jacken, die ich dabei hatte, waren nach 10 Tagen irgendwie durch.

      

So verließ ich das Hotel und schlenderte die Straße hinunter zum Markt in der Via Ballaro.

Der erste Versuch, eine Jacke zu kaufen, ging schief, da die freundliche Dame mir echt eine Jacke verkaufen wollte, bei der in einem Ärmel im ganzen Unterarm keine Füllung mehr drin war. Als ich die Jacke nicht wollte, wolle sie mir einen Anzug verkaufen. Klar, genau  das, was ich jetzt brauchte. Im Internet suchte ich mir einen nahe gelegenen Outdoor-Shop und wurde dort auch fündig. Der Preis war ok und ich hatte meine Jacke für die nächsten beiden Tage in Palermo.

            

Ich schlenderte durch die Fußgängerzone zurück zum Hotel.

Es wäre aber auch interessant gewesen, mich mit einer APE ins Hotel fahren zu lassen. Die sind hier überall unterwegs gewesen.

Am Abend dann noch in eines der wenigen offenen Restaurants (heute war Montag) gegangen, das mit vom Hotel empfohlen worden war und den Tag entspannt zu Ende gehen lassen.

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