Mit dem Fahrrad von Rom nach Palermo
19.03.2018 - Tag 3: Neapel - Salerno (65km, 544Hm)

Da ich heute nur rund 65 km vor mir hatte, konnte ich es ja ruhig angehen lassen, dachte ich zumindest. Fing schon gut an, ich hatte blöderweise gestern Abend im Supermarkt Wasser mit Kohlensäure erwischt, so konnte ich erst mal schütteln, um das Wasser für meine Getränkevorräte des Tages nutzen zu können. Anschließend schaute ich nochmal nach, ob tatsächlich kein Frühstück beim Zimmer dabei war, wie die Dame von der Rezeption mir gerne weiß machen wollte. Also bin ich erst einmal wieder zu der Rezeption gelaufen.

 

Da heute nicht Sonntag war, hatte mein Hotel einen eigenen Portier, also musste ich die Sache mit ihm klären. Als ich wieder draußen auf der Straße stand, ging gerade ein Wolkenbruch runter. Es schien heute nicht besser zu sein, als die Tage davor. Zum Glück konnte ich den größten Teil des Weges um das Gebäude unter einem kleinen Vorsprung zurücklegen, so dass ich nicht bis auf die Haut nass war, als ich beim Portier, der jetzt immerhin da war, eintraf. Erst behauptete er, dass es kein Frühstück gäbe, gab mir dann aber, nachdem ich ihm die Reservierungsbestätigung gezeigt hatte, einen Gutschein für die nahe gelegene Bar. Da der Regen nachließ und das Frühstück gut war, hellte sich die Laune schon wieder auf.

      

So gegen 9 Uhr kam ich dann endlich los und begab mich in das Abenteuer Stadtverkehr Neapel. Mitten durch den Stadtverkehr durch, mit Autos von allen Seiten und ohne jede Rücksicht. Zudem waren die Straßen nicht besser, als zum Hotel. Sobald ich die Hauptstraße am Meer verlassen hatte (sie war einfach zu Ende), durfte ich auf Kopfsteinpflaster fahren, teils nass, teils trocken. Und so kam ich deutlich langsamer voran, als gedacht. Aber bleibe dabei, die Italiener können kein Auto fahren. Mal rasen sie zu, dass alles zu spät ist, dann finden sie das Gaspedal wieder nicht oder sie fahren einfach drauf los. 

Irgendwann tauchte dann auf dem Navi ein Geocache auf, so dass ich rechts in die Einfahrt einbog. Die netten Herren an der Schranke winkten mich freundlicherweise durch und so konnte ich zu der angegebenen Koordinate fahren.

Der Geocache fand ich allerdings nicht, ich konnte jedoch eine schöne Aussicht mit dem Meer im Hintergrund genießen. Ist auch was wert...

 

Also fuhr ich weiter in Richtung Pompei. Der Verkehr war ziemlich dicht und so kam ich eigentlich nur im Schritttempo voran. Und so dauerte es runde 2,5 Stunden, bis ich Pompei dann wirklich auch erreichte. Aber wohin mit dem Fahrrad? 

Ich sah ein Schild mit "Park safe" und fragte an dem Campingplatz nach, ob ich mein Fahrrad unterstellen konnte. Sie wollten 5 € (natürlich ohne Quittung), dafür konnte ich neben dem Fahrrad auch meinen Rucksack, sowie meinen Helm dort lassen.

      

      

Aber jetzt hatte ich mal mit dem Wetter Glück: Die Sonne schien und ich bin ca. 2,5 Stunden durch die Ruinen gestreunt. Schon imposant, wie die Römer damals gelebt haben. Diese Dekadenz ist schon beeindruckend...

Bevor ich wieder losfuhr stärkte ich mich noch einer Bar und wartete den stärksten Regen ab. Ja es hat genau zu dem Zeitpunkt wieder angefangen zu regnen, als ich mit der Besichtigung der Ruinen fertig war. Glück gehabt... 

Also zurück zu meinem Fahrrad und los ging's, immer bergauf. Zwar nicht steil, aber stetig. Bei Nocera Superiore begann es wieder stärker zu regnen und so setzte ich mich bei einem Laden (Mondo Parquet) unter das Vordach und wartete etwas. Kurz darauf kamen die Inhaber mit einem kleinen Smart an. Da der Wagen ja nur zwei Sitze hat, saß der Hund auf dem Schoß des Fahrers. Der Hund ist dann auf mich zugestürmt und an mir hoch gesprungen. Die Besitzerin meinte, wahrscheinlich verwechselt er mich in den Radklamotten mit einem ihrer Freunde, der auch oft radelt. Nachdem der Regen wieder etwas nachließ, fuhr ich weiter, weiter bergauf. Irgendwann zeigte mein Navi dann auf eine Straße, die für Radler gesperrt war. Ich fragt einen Mann nach einer Alternative, aber er zeigte nur auf die gesperrte Straße und gab mir zu verstehen, dass es egal sei, ob ich dort fahre oder nicht. Ich habe dann doch noch eine Alternativroute gefunden. War mir irgendwie lieber.

So fuhr ich bergab und erblickte bald das Meer, den Hafen und Salerno. Allerdings wurde die SS18 zum Autobahnzubinger und damit nicht zur besten Fahrradroute. Da diese Straße jedoch die einzige Alternative war nach Salerno zu kommen, begann ich das Abenteuer. Es ging zünftig bergauf und so war ich recht langsam unterwegs. Irgendwann stoppte ich kurz, was ich aber bald bereute. Ein Sattelschlepper ist mit ca. 30 cm Abstand vorbei gezogen. Für mich Grund genug, zu schauen, dass ich die Straße bald verlassen konnte.

Und so stand ich dann bald oberhalb von Salerno mit einem tollen Blick auf die Stadt.

Von hier aus ging es bergab zum Hotel Montestella, meinem heutigen Ziel. Nachdem mein Fahrrad verstaut war und ich geduscht hatte gönnte ich mir in einer nahe gelegenen Bar erst mal ein Bierchen. Anschließend ging ich noch zum Essen und dann früh ins Bett.

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