Mit dem Fahrrad nach Wien
16.09.2015- Tag 4: Gottsdorf - Wien (141km, 321Hm)

Hab ich herrlich geschlafen. Und pünktlich um 7:30 Uhr war ich beim Frühstück. Flo saß schon da, kurze Zeit später setzte sich auch die Wirtin an den Tisch. Wir diskutierten über dies und das und brachen dann schließlich so gegen 8:30 Uhr auf. Flo startete etwas vor mir. Als ich vor die Pension trat, zeigte sich die Donau von der schönsten Seite.

   

Auf ging's auf die letzte Etappe. Zuerst wieder an der Bundesstraße entlang, dann wieder auf der Radweg an der Donau. Schon war es hier am Morgen, die Luft noch frisch und kühl. Kurze Zeit später traf ich wieder auf Flo.

    

Nach einem kurzen Ratsch und ein paar Bilder ging's auch schon wieder weiter. Der Nebel hing noch über der Donau, einfach traumhaft. Nur der permanente Gegenwind trübte die Stimmung etwas. In den Orten standen die Busse mit den großen Fahrradanhängern vor den Hotels, vor manchen Bussen machten sich die ersten Radfahrer der geführten Touren bereit.

Später sollte ich dann einige der kleinen Radgruppen auf dem Radweg begegnen.

    

Richtig schön wurde es dann in der Wachau. Vorbei an Weinreben und Marillenplantagen ging es auf und ab durch die Landschaft. Schön abwechslungsreich, kein Vergleich mit den Kilometern auf der "Radautobahn" direkt neben der Donau. Einmalig schön, die Landschaft hier.

Zwar ging es hier auch manchmal an der Bundesstraße entlang, aber es gab so viel unterschiedliches zu sehen, dass es nicht störte. Auch dauerte diese Passage nicht allzu lange.

Bald kam dann auch bei Weißenkirchen die Wehrkirche St. Michael. Schon imposant, was die Jungs hier hingestellt haben. Aber vor lauter Radlern kam man fast nicht durch, auf dem Radweg. Halt eine der Sehenswürdigkeiten auf diesem Teil des Weges.

Und weiter ging's durch die Anhöhen der Wachau. Doch die größte Überraschung sollte noch kommen.

Im Dürnstein, dem nächsten Ort, ging es gleich eine Anhöhe hinauf, mit einem wunderbaren Blick auf die Donau und die Wachau. Einfach zum Genießen...

Weiter ging's in eine schmale Gasse, in der sich jede Menge Geschäfte und Chinesen befanden. Ich habe keine Ahnung, wo die Chinesen herkommen, aber sie waren irgendwie konzentriert in dieser Straße zu finden. Weder vorher, noch nachher habe ich welche gesehen. Komisch, aber sie waren wirklich da. Aber schön war der Ort schon, muss man neidlos anerkennen.

 

Der Weg durch Krems war recht unübersichtlich, da es wohl verschiedene Wege durch die Stadt gibt, die sich auch ab und an mal kreuzen. Jedenfalls bin ich irgendwie kreuz und quer durch das Städtchen gefahren und am Ende irgendwie wieder in Richtung Donau gekommen. Die Brücke, über die ich letztmalig die Donau überquerte war schon ganz schön breit und einen Boden von ca. 2km musste ich auch noch fahren, um wieder auf den Weg neben der Donau zu gelangen.

Und dann folgte ich die nächsten Kilometer wieder der "Radautobahn" der Donau entlang. Strecke machen halt, weil die Landschaft veränderte sich wenig. So ging es Kilometer um Kilometer in Richtung Wien. Bei Traismauer stoppte ich am Donaurestaurant am Sporthafen und genoss erst einmal ein kühles Getränk. Das Wasser in den Flaschen am Fahrrad war zwischenzeitlich recht warm und schmeckte nicht mehr wirklich gut. Als ich so da saß und die letzten Reste der Würstchen verspeiste, kam Flo auf seinem Rad angefahren. Auch einkehrte hier ein, so dass wir noch ein paar Worte wechseln konnten, bevor ich wieder auf die Reise ging.

Nach kurzer Fahrt kam ich am geplanten Kernkraftwerk Zwetendorf vorbei, das hier einfach so rumsteht, ohne je in Betrieb genommen worden sein. War aber schon mal interessant, so etwas zu sehen. So nah kommt man normalerweise keinem solchen Kraftwerk.

   

Weiter ging's entlang schattiger, bewaldeter Wege, bevor es dann wieder auf der Radweg entlang der Donau ging. So macht's Spaß, wenn die Fahrt abwechslungsreich ist.

 

Etwas später konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, ein Glas Sturm am Wegesrand zu trinken. Es waren zu viele Hinweisschilder auf dem Weg, als dass es einem nicht das Wasser im Mund zusammen läuft. War gut, das Glas Sturm, hätte gerne noch mehr getrunken, aber ich glaube nicht, dass es gut gewesen wäre.

   

Bei Tulln bog ich dann schließlich auf die Schlussetappe ein. Die letzten 40km waren angebrochen, das Ziel war nah.

 

Hier habe ich dann auch das erste Mal ein Sportboot auf der Donau gesehen.

Beim Kraftwerk Greifenstein war es dann nochmal so richtig schön, bevor es in Richtung Klosterneuburg ging. Klosterneuburg kannte ich gut, da hatte ich bei meinem Wienbesuch letztes Jahr ein Hotel. Schönes Städtchen vor den Toren Wiens. Im Bahnhof kaufte ich gleich meine Fahrkarte für die Rückfahrt mit dem RadTramper am Samstag. Was ich hab, des hab ich.

Und dann ging es endgültig dem Ziel entgegen. Bald schon sah ich das erste Mal Wien. Und rein ging's in den Großstadtdschungel. Überall die Radler und Jogger, die nach Feierabend noch eine Runde drehten und dann ab auf die Ringstraße in Richtung Hotel. Das Navi zeigte mir zuverlässig den Weg und so konnte ich mich auf die teils verwirrende Radwegführung konzentrieren. So fuhr ich an verschiedenen Glückspielläden, Peep-Shows und Döner-Buden vorbei, bis ich endlich mein Hotel, das A&O Hotel Wien Stadthalle erreichte.

Als sich die junge Dame an der Rezeption mir zuwandte und mich mit meinem Fahrradhelm sah, sagte sie nur "Ach Du bist das mit dem Fahrrad". Hörte sich nicht wirklich gut an. Es stellte sich heraus, dass das Hotel, entgegen der Aussage der Buchungshotline, über gar keinen Fahrradkeller verfügte. Aber draußen stehen lassen wollte ich es dann doch nicht. Sie schlug mir vor, das Fahrrad doch auf's Bett zu legen, das da Zimmer zwar sehr klein sei, aber ich ein Doppelzimmer hätte. Das kam dann für mich nicht in Frage, aber es fand sich eine Lösung. Vorher rief ich aber noch Flo an, dass noch ein Zimmer frei sei.

Nach einer erfrischenden Dusche und in frischen Klamotten, ging ich an die Bar, um ein wohlverdientes Bier zu trinken. Ich hatte es tatsächlich geschafft, in 4 Tagen und 611km radeln war ich die Strecke Kaufbeuren - Wien gefahren.

Just in diesem Moment traf Flo ein. Er machte sich auch noch frisch, anschließend gingen wir noch eine Pizza essen und stießen auf dien erfolgreichen Abschluss der Radtour an. War noch ein schöner, wenn auch nicht allzu langer Abend.

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