Mit dem Fahrrad von Kaufbeuren nach St. Petersburg
04.06.2019 - Tag 26: Gostilitsy - St. Petersburg (61 km, 151 Hm)


Als wir heute zum Frühstück runter kamen, wurden wir in den Frühstücksraum gebracht. Wahnsinn, was es hier noch für Einrichtungen gab. Erinnerte mich vom Stil her eher an ein Zimmer aus der Zarenzeit denn 2019.

Das Frühstück war zwar gut gemeint, aber irgendwie nicht so richtig was wir brauchten und wollten. Und so gingen wir über den Hot, auf dem so ein alter Lieferwagen stand. Wahnsinn, wir reden in Deutschland über Elektromobilität und Umweltschutz und hier fahren noch solche Autos rum. Egal, in der Bar bekamen wir noch eine Kaffee und süße Teilchen. 

Und so starteten wir erst so gegen 10:15 Uhr auf die heutige Etappe. Aber wir hatten ja Zeit, es waren ja nur wenige Kilometer zum Ziel.

Am Straßenrand in Petrovskoe stand ein Denkmal rum, aber ich konnte den Grund nicht wirklich erkennen. Aber einen Grund wird es schon haben...

Direkt daneben ein Hostel. Ich glaube, da haben ich mit meinem Hotel richtig Glück gehabt.

Kurze Zeit später wurde auch hier die Straße repariert. OK, die Schlaglöcher sind dann zu, aber ob eine solche Reparatur die Straße wirklich dauerhaft bessern macht? Ich bezweifle es, aber andere Länder, andere Sitten.

      

Kurz vor der Auffahrt zu Autobahn A-118 wurde die Straße auf einmal wieder 4-spurig mit Mittelleitplanke. Das kannte ich ja schon aus Estland und so störte es mich nicht weiter. Nach der Auffahrt dauerte es noch etwas, dann wurde die Straße auch wieder schmaler.

      

Kurz vor Peterhof kamen wir auch noch an einigen kleinen Läden vorbei.

Dann noch ein einem kleinen See mit Grünanlage drum herum.

Dann erreichten wir Peterhof, wenn wir auch noch nicht beim Schloss waren. Erstmal kamen wir an einem Einkaufszentrum vorbei, das von der Straße fast wie eine Kirche aussah.

            

Und dann waren wir da, am Schloss in Peterhof. Schon Wahnsinn, was die hier hingestellt haben...

 

Nach einem anschließenden Besuch im Biergarten wollten ich noch auf die Toilette. Da haben sie so ein schönes Schloss und dann stellen sie Baustellen-Klos hin und der Besuch kostet auch noch 35 Rubel.

Auf dem Weg nach St. Petersburg kamen wir auch an der St. Josefs-Kapelle vorbei.

Auch standen immer wieder solch komische Denkmäler am Straßenrand. Was es damit auf sich hat, ergründete sich mir nicht so recht, die Schriften auf den Teilen sahen aber irgendwie nach Regimentsbezeichnungen aus.

Die Straße wurde breiter, aber eigentlich gut befahrbar. Ab und an konnte man mal auf einen Fuß oder Radweg ausweichen, aber ansonsten bleib halt nur diese Straße, die hier noch nicht ganz so stark befahren war. Ein Vorgeschmack auf den Verkehr St. Petersburg selbst.

Und dann der große Moment, wir hatten St. Petersburg erreicht. Nach 2.750 km war ich am Ziel meiner Reise angekommen. Wie geil war das denn?

Nach der obligatorischen Fotosession ging es dann ins Großstadtgetümmel. Die Autos und LKW fuhren teilweise knapp an einem vorbei, aber ich hatte in Palermo schon schlimmere Sachen erlebt. Teilweise konnten man auf dem Fußweg nicht fahren, da alle paar Meter ein Randstein kam. Oder aber weil der Fuß-/Radweg in einen schlechten Zustand war. Und so blieb in weiten Teilen nur die Straße, was aber im Großen und Ganzen passte. 

Dann tauchte am Fluss Fontanka die Dreifaltigkeitskathedrale mit ihren himmelblauen Kuppeln auf.

      

Am Fluss Fontanka ging es auf einem Radweg, der zwar nicht gut war, aber zumindest von den Autofahrern einigermaßen respektiert wurde. Nur wenn ein Auto abbog, musste man tierisch aufpassen, da die Autofahrer da keine Rücksicht nahmen.

Und so erreichte ich gegen 15:00 Uhr meine Unterkunft, das Liteyny Hotel. Es dauerte etwas, bis wir es gefunden hatte und Fritz ließ schon den ein oder anderen Kommentar ab, was ich denn da gebucht hätte. 

      

An der Eingangstür konnte man erst nicht erkennen, dass hier der Hoteleingang war, erst ein Blick nach links an die Hauswand verreit einem, dass man hier richtig ist.

Nachdem ich den Code eingegeben hatte, öffnete sich die Tür. Drinnen ging es nicht besser weiter. Hier wollte ich mein Fahrrad keine 3 Tage stehen lassen. Und da das Fahrrad nicht mir mir und meinem Gepäck gleichzeitig in den wenig vertrauenserweckenden Aufzug passt, trug ich mein Fahrrad in den 4. Stock. Wenn es erstmal oben ist, werden sie schon nichts dagegen haben, dass ich es mit ins Zimmer nahm.

 

Als dann die obere Tür zum Hotel geöffnet wurde, stand ich in einem top renovierten Gebäudeteil. Mein Zimmer hatte einen unteren Bereich, das Bett war dann über eine Treppe auf der Galerie zu finden. Da hatte mein Fahrrad bequem Platz.

Fritz fand in einem Hotel einen Stockwerk tiefer noch einen Platz. Ich ging erstmal unter die Dusch gegangen und habe die Fahrradklamotten ein letztes Mal gewaschen.

Wir sind dann erstmal ein Bier in einer Bar um die Ecke trinken gegangen und anschließend noch in ein georgisches Restaurant zum Abendessen gegangen. Da Fritz in dem Hotel nur ein Zimmer für eine Nacht bekommen hatte, schauten wir noch im Internet nach einem Zimmer. Irgendwie fand er nicht passendes und so wollte er nochmal in dem Hotel fragen und mir dann, wenn er alles geklärt hatte, am nächsten Tag eine Nachricht zukommen lassen. Wir tranken in meinem Hotel noch eine Dose Bier und verabschiedeten wir uns für heute.

Ich ging noch kurz ein paar Meter zur Verklärungskathedrale, um in deren unmittelbarer Nähe meinen ersten Geocache auf russischem Boden zu loggen.

Anschließend ließ ich den Tag ausklingen, die nächsten beiden Tage war Sightseeing angesagt.

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