Mit dem Fahrrad von Kaufbeuren nach St. Petersburg
28.05.2019 - Tag 19: Riga - Salacgriva (114 km, 203 Hm)

Als ich aufwachte schien sogar die Sonne in mein Zimmer. Pünktlich um 7:00 Uhr ging ich zum Frühstück. Ich war der Erste bei Frühstück, aber es sollte nicht lange so bleiben. Der Frühstücksraum füllte sich ziemlich schnell. 

Ich startete dann, wie geplant, um 8:00 Uhr und begann mit einer kurzen Fahrt durch die Fußgängerzone, die zu diesem frühen Zeitpunkt noch ziemlich leer war. Pünktlich zum Start begann es auch zu nieseln, aber glücklicherweise nicht stark, so dass ich die Regenklamotten nicht brauchte.

Bald war ich auch wieder an das Freiheitsdenkmal, diesmal aber mit einem schöneren Blick auf die Säule.

Weiter ging es an der Christi-Geburt-Kathedrale vorbei.

Am Ende der Grünen Insel zwischen den Fahrbahnen war dann ein Torbogen aufgestellt, was immer er zu bedeuten hat.

Aus der Stadt raus hat es mal wieder eine gefühlte Ewigkeit gedauert, aber irgendwann ist auch das vorbei. Die Radwege in der Stadt waren klasse, aber kaum draußen gab es eine Unterbrechung. Aber immerhin wurde die Autofahrer mit einem Schild darauf aufmerksam gemacht, wie sie sich verhalten sollte.

Weiter ging es nach der Unterbrechung auf der A1. Erst auf dem Radweg und dann auf dem Seitenstreifen. Durch den breiten Seitenstreifen führen die Autos und LKWs mit genügend Abstand an mir vorbei.

Das Navi leitete mich auf eine Seitenstraße, nur blöderweise verpasst ich eine Ausfahrt und donnerte schnurstracks auf ein Fabrikgelände. Als ich durch die offene Schranke fuhr, war der Wachmann ziemlich schnell aus dem Wachhäuschen gesprungen, aber da hatte ich bereits umgedreht.

                  

Weiter ging's an kleinen Seen vorbei und durch Wälder hindurch. War so richtig schön...

Und so fuhr ich dahin, bis mich mein Navi in Podnieki in eine Sackgasse gelotst hatte.

Also zurück und eine Alternativroute genommen. Dafür kam ich in Adazi dann an einer Fontaine vorbei. Auch schön...

      

Kurz danach fuhr ich bei Kadaga an einer Militärkaserne vorbei. Die Straße war mehr eine Trümmerlandschaft und so kam ich nur im Schritttempo voran. Ich war froh, bei Suiguli bald wieder auf der Hauptstraße zu sein und einen vernünftigen Fahrbahnbelag vorzufinden. Ich blieb jedoch nur kurz auf der A1, bevor ich diese wieder verließ und auf der Küstenstraße durch die Orte fuhr.

In Zvejniekciems sah ich wieder so ein Schild mit diesen Verbotsschildern drauf. Zum Glück betrafen die Sperrungen nicht meine Route.

Wieder zurück auf der A1 hatte ich Glück, dass die Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht für mich galten. Das hätte eng werden können...

An der nächsten Abzweigung kurz vor Dunte, die mir mein Navi vorgeschlagen hat, war die Straße mal wieder suboptimal.

Dafür saß dort ein Graf von Münchhausen auf einer Kanonenkugel und blickte in Richtung Dunte. Klar, bei dem Zustand der Straße konnte er ja auch nur fliegen. Ich wusste allerdings nicht so richtig, was der Knabe da machte.

Das wurde mit einige Minuten später klar. Als ich den überdimensionalen Bierkrug auf der Wiese sah , dachte ich zuerst an eine Brauerei. Aber hier gibt es das Münchhausen-Museum, wer hätte das gedacht.

      

Weiter der A1 folgend kam ich kurz vor Jelgavkrasti an der evangelisch-lutherische Kirche von Lipupes, sowie dem dazugehörigen Friedhof vorbei. Die Bänke standen hier direkt vor den Gräbern, auch keine so schlechte Idee.

Auf diesem Abschnitt der A1 waren göttlicher Beistand auch bitte nötig. Es gab keinen befahrbaren Seitenstreifen und so fuhren die Autos und die LKW teilweise mit 20 cm Abstand bei vollem Tempo an einem vorbei. Das war ein "Spaß"...

      

Ich war froh, als ich auf dem Navi sah, dass ich kurz vor Vitrupe die A1 verlassen konnte. Pustekuchen, war wohl nichts..

Und so fuhr ich weiter die A1 entlang. Ca. 12 km vor meinem heutigen Ziel fing es an zu regnen, so dass ich heute wirklich noch die Regenklamotten anziehen musste.

Kurz vor Kuivize zeigte die magentafarbene Linien meines Navis nach links. Klasse, die Zufahrt zum Hotel war nun wirklich nicht für's Rennrad geeignet und so war auf den letzten Metern schieben angesagt.

Und so erreichte ich gegen 14:00 Uhr mein heutiges Hotel Kapteiņu Ostai. Erstmal das Fahrrad in einem Lagerraum untergestellt, mich aufgewärmt und dann geduscht. Das Hotel lag mitten im Nirgendwo, es gab also keine Alternative. Und so konnten sie auch an der Bar für ein Bier 4,50€ verlangen. Da es aufgehört hatte zu regnen, ging ich noch zu dem nahe gelegenen Cache hatte jedoch kein Glück. Ich wollte aber auch nicht die nassen Holzstufen den Turm hinauf. Beim Abendessen war im Restaurant noch ein weiterer Tisch belegt, ansonsten war hier tote Hose. Ich könnte mir aber vorstellen, dass im Sommer, denn der dazugehörige Campingplatz voll war, das Restaurant gut besucht ist.

Und so ging ich recht früh auf mein Zimmer und ließ den Tag ausklingen. Den Balkon konnte ich ja auf Grund des Regens nicht nutzen.

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