Mit dem Fahrrad von Kaufbeuren nach St. Petersburg
26.05.2019 - Tag 17: Birzai - Riga (102 km, 225 Hm)

Der Morgen war verhältnismäßig kühl, so dass ich mir wieder die Arm- und Beinlinge anzog. Aber erstmal gab es ein leckeres Frühstück auf dem Zimmer, da heute am Sonntag die Bäckereien zu hatten. Und so aß ich die restlichen süßen Teilchen vom Vortag und spülte das ganze mit einer Flasche Cola runter. 

Und so startete ich um Viertel nach 8 Ur auf den fast leeren Straßen in Birzai.

 

Als erstes fuhr ich zu der Kirche, die ich am Vortag bei der Anfahrt auf Birzai gesehen hatte. Schade, dass der Himmel wolkig war, so kam die Babtistenkirche St. Johannes der Täufer nicht so richtig zur Geltung.

Anschließend noch einen kurzen Abstecher zur evangelisch-reformierten Kirche, bevor es Zeit wurde, Birzai zu verlassen.

Ein letzter Blick zurück auf Birzai und den Širvenos-See, bevor ich mich in Richtung lettische Grenze aufmachte.

In Suostas kam ich dann wieder an einer kleinen Kirche vorbei.

      

Bei Svidžiai, kurz vor der lettischen Grenze sah ich dann wieder so ein Umleitungsschild, allerdings betraf die Umleitung nicht meine Route. War auch gut so, da die Umleitung wieder über eine Schotterpiste ging. Ist hier oben scheinbar üblich.

Mitten in der Pampas war dann wieder eine der Bushaltestellen. Für die paar Häuser von Svidžiai...

Je näher ich der Grenze kam, desto schlechter wurden die Straßen. Zum Glück war wenig Verkehr, so dass ich beruhigt um die Schlaglöcher und Unebenheiten herum fahren konnte.

Dann erschien auch schon der erste Hinweis auf Riga. Klar war ja auch kurz vor der Grenze, die durch den Fluss Nemunelis ging.

 Und dann war ich in Lettland. Wahnsinn...

Kaum auf lettischem Boden, genauer gesagt in Skaistkalne, waren die Straßen deutlich besser, eigentlich richtig gut.

Die Landschaft hatte sich nach dem Grenzübertritt verändert. Statt Felder und Wiesen gab es hier Wald. 

      

In Bārbele, einige Kilometer weiter, stand am Straßenrand eine kleine Kirche mit einem interessanten alten Friedhof.

Die Wälder in Lettland hatten den Vorteil, dass der Wind meist nicht mehr so stark blies, da die Bäume Schutz boten. Und so ging es die P89 immer gerade aus...

Dann war es vorbei mit den guten Straßen. Scheinbar waren die EU-Zuschüsse nach wenigen Kilometern aufgebraucht. Aber ich war es ja schon gewöhnt...

Kurz vor Riga wechselte ich auf die A7 und erblickte den ersten Hinweis auf Tallinn.

Etwa 10 km vor meinem heutigen Ziel fing es an zu tröpfeln und der Himmel war ganz dunkel. Sicherheitshalber stellte ich mich in einem Bushäuschen unter und wartete erstmal ab. Aber der Regen verzog sich wieder und ich konnte weiterfahren. Es hatte sich trotzdem gelohnt zu warten, da die Straße kurze Zeit später richtig nass war. In den Regenschauer wäre ich wohl rein gekommen, Glück gehabt.

Kurz darauf sah ich zum ersten Mal auf der Tour einen Rennradfahrer, der mir entgegen kam. Er grüßte auch, es gibt hier oben wohl nicht allzu viele Rennradfahrer.

Dann tauchte auf einmal Riga, die größte Stadt des Baltikums, auf. Ging richtig schnell heute, auch wenn ich noch die Strecke in der Stadt vor mir hatte.

      

So eine Stadtankunft ist immer wieder spannend, diesmal gab es jedoch einige außergewöhnliche Gebäude (rechts die Lettische Nationalbibliothek, auch "Schloss des Lichts" genannt) auf dem Weg zum Hotel.

Vor der Brücke über die Düna hatte ich einen schönen Ausblick auf die Stadt.

Und so erreichte ich um kurz vor 13:00 Uhr mein heutiges Hotel das Rixwell Hotel Konvneta Seta mitten in der Innenstadt.

Ich war zu früh dran und die Dame hinter dem Tresen eröffnete mir, dass ich nicht vor 15:00 Uhr das Zimmer bekommen würde. Als ich dann mein Fahrrad im Gepäckraum unterstellen wollte, so wir mir auch im Vorfeld bestätigt wurde, dieser aber voll war, konnte das Zimmer getauscht werden und ich konnte es gleich beziehen. Ein riesiges 3-Bett-Zimmer, in dem auch mein Fahrrad Platz fand. 

Da ich hier für zwei Nächte gebucht hatte, erstmal Großwäsche gemacht, es konnte ja alles gut trocknen. Blöderweise war es draußen ziemlich kalt, so dass ich die Jacke, so gut es eben ging, mit dem Fön getrocknet.

Meine Nachbarin ließ mir über meine Frau ein Suchrästel zukommen. War einfach, die Bremer Stadtmusikanten standen direkt neben meinem Hotel. Noch etwas eingekauft, einen klasse Geocache gemacht und dann erstmal den Hunger gestillt. Da es draußen kalt und stürmisch war, erstmal relaxt. Um die Ecke war ein Pub mit lokalem Bier, das ich zum Abendessen besuchte. So richtig Hunger hatte ich nicht, da ich ja ziemlich spät eine Portion Nudeln gegessen hatte. 

Morgen hatte ich ja einen Ruhetag, so dass ich entspannt einschlafen konnte.

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