Mit dem Fahrrad von Kaufbeuren nach St. Petersburg
22.05.2019 - Tag 13: Alytus - Vilnius (114 km, 968 Hm)

Frühstück gab's heute ab 8 Uhr, so dass ich es entspannt angehen lassen konnte. Es versprach ein schöner Tag mit Sonnenschein und wenig Wind zu werden.

Ich startete so um 9 Uhr und fuhr erst einmal über die Memel und blickte zurück auf Atylus. 

      

Die Route führte mich schnell auf kleine Nebenstraßen, auf denen zu Beginn noch das ein oder andere Auto unterwegs war, bevor ich dann die Straße ganz für mich allein hatte.

Kurz vor Raiziai lag dann ein wunderschöner See in dieser toller Landschaft. So macht radeln Spaß.

In Raiziai selbst stand dann ein Monument, welches an die gemeinsame Kultur der Litauer und der Tataren erinnern soll.

Etwas später kam ich an einer Weise vorbei, auf der ganz oben ein Stier. Hat mich an die Werbestiere in Spanien erinnert, nur dass dieser hier aus Fleisch und Blut war. Und da der Elektrozaun um die Weide nicht wirklich einen soliden Eindruck machte, schaute ich, dass ich schnell vorbei kam.

Und so ging es auf und ab durch die idyllische Landschaft.

      

Weiter ging's durch Butrimonys, einem kleinen Ort mitten in der Pampas. Immerhin, es gab eine kleine Einkaufsstraße (in der ich aber kein Essen gefasst habe).

Bei der Weiterfahrt sah ich dann einen Landwirt, der die Wiese düngte. Der Traktor hatte allerdings nichts mit den hochgezüchteten Schleppern in Deutschland zu tun hat. Aber es sollte noch besser kommen...

Teiche, an denen es sich Wasservögel gemütlich machten, gab es zu Hauf.

Kurz vor Zalioji kam ich dann an einem seltsamen Gebäude vorbei. Neben einem Kreuz standen dort auch viele Steintürmchen rum. Was immer das zu bedeuten hatte...

      

Ich fuhr weiter, an tollen Wiesen und Wäldern vorbei, bevor es dann wieder bergauf ging. 

      

Am Stausee von Aukstadvaris war es wunderschön.

Im Ort selbst erspäte ich dann so etwas wie einen Laden. Das war auch gut so, weil außer in Butrimonys hatte es keinen Laden gegeben. Und dort hatte ich nichts gegessen. Also rein in den Laden und außer Getränken und Eis gab es nur leine Kuchen und so eine Art Schoko-Waffel. Besser als nichts und so habe ich mich mit Kuchen und Keksen über Wasser gehalten.

Weiter ging es durch die weite Landschaft in Richtung NO.

      

Ich erreichte Semeliskes und hatte wieder so mein besonderes Erlebnis mit meiner Routenplanung.

Am Ortseingang zeigte mein Navi nach rechts. Erst übersah ich auch den kleinen Weg (was eigentlich im Nachhinein gut gewesen wäre). Am Ende des kleinen Weges war es weider das runde Kopfsteinpflaster. Klasse, mit dem Rennrad nicht befahrbar. Ich hatte keine Ahnung, wie lange dieser Belag auf der Straße lag. Daher fragte ich eine Frau, die telefonierend des Weges kam. Sie war sehr hilfsbereit, rief irgendjemanden an und erklärte mir irgendwas auf Litauisch. Ich verstand nur soviel, dass die Straße außen herum irgendwo hin ging. So dreht ich sicherheitshalber um und wollte der Hauptstraße folgen. Dabei stellte ich fest, dass sich meine Platten für die Klickpedale an einen Schuhen gelöst hatten. So konnte ich sie erst noch festschrauben, bevor ich wieder losfuhr.

Auf dem Weg um das Örtchen ging es natürlich wieder bergauf.

      

Im Ort gab es eine schöne Kirche und vor der Kirche einen etwas seltsamen Traktor. Schon krass, was sie hier noch für Fahrzeuge in der Landwirtschaft nutzen. Radler kommen hier aber wohl seltener vorbei, so wie sie alle schauten. Im örtlichen Lebensmittelladen fand ich ein paar Schokoriegel, so dass ich zumindest etwas gestärkt nach einer Pause weiterfahren konnte.

Am Ortsausgang war dann noch eine kleine Boutique, auch wenn sie etwas anders da stand, als wir sie normalerweise kennen.

            

Weiter ging es wieder bergauf/bergab durch die hügelige, abwechslungsreiche Landschaft. Das wenige Essen heute machte sich bemerkbar, da mir die Anstiege immer schwerer fielen.

In Trakai bin ich dann an einem Biergarten vorbei gekommen. Natürlich habe ich gestoppt und erstmal gemütlich gegessen. Es war ja nicht mehr weit bis Vilnius.

Als ich dann weitergefahren bin, stellte ich fest, dass im Ort jede Menge los war und überall Reisebusse standen. Dann sah ich das Objekt der Begierde: die Burg

Bei Serapiniskes war dann wieder ein kleiner Friedhof zu sehen. Irgendwie abgefahren...

Dann erreichte ich Vilnius, dachte ich zumindest. Denn es waren vom Ortsschild bis zum Hotel noch rd. 15 km.

Die letzten Kilometer musste ich dann auf einer breiten Einfallstraße absolvieren. Besonders nervig war dabei ein Elektrobus mit Oberleitung, der immer weider stoppte. Entweder ich fuhr vorbei, dann ist der Bus wieder knapp an mir vorbei gefahren oder ich blieb hinter ihm und wartete. Letztendlich entschied ich mich nach 2 Haltestellen für letzeres.

Dann ging es nochmal knackig bergauf, bevor ich in dem Einbahnstraßengewirr von Vilnius mein Hotel Old Town Trio fand. Das Fahrrad nach kurzer Diskussion ins Zimmer gebracht und erstmal Wäsche gewaschen. Hier blieb ich ja 2 Nächte, so konnte alles in Ruhe trocknen. Nach dem Duschen erstmal in den nächsten Supermarkt gelaufen und ein paar Kleinigkeiten und Getränke gekauft und dann in die Stadt geschlendert.

Gleich die Straße vor, auf einem Platz, stand die Skulptur "das Ei". 

      

Es waren dann nur ein paar Schritte in die Stadt, so dass ich in der Abendsonne dann noch einige Eindrücke gewinnen konnte.

Ich ging dann zurück und in einem Biergarten nahe dem Hotel noch etwas essen. Morgen würde ja ein neuer Tag sein, der. so sagten es zumindest die Wetter-Apps, auch sonnig sein sollte. Da hatte ich genug Zeit, die Stadt anzuschauen. Morgen war mein erster Ruhetag auf der Tour.

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