Mit dem Fahrrad von Kaufbeuren nach St. Petersburg
18.05.2019 - Tag 9: Zyrardow - Warschau (54 km, 96 Hm)

Beim Frühstück war ich heute einer der Ersten und so war ich fertig bevor die Kindermannschaft aus Riga kam. 

Mit meinem Fahrrad dann die rd. 1,5 km zum Fahrradladen gelaufen und pünktlich um 9:00 Uhr aufgeschlagen. Ich musste erst noch 20 Minuten warten, bis sie alle Räder aus dem Laden geräumt hatten, dann konnte es los gehen.

Nach der Demontage des Reifens musste erst noch das passende (zumindest das am besten passende) Felgenband rausgesucht werden. Als der Mechaniker den Reifen mit Werkzeug auf die Felge aufziehen wollte, hat der Inhaber des Ladens die Felge samt Reifen genommen und wie von Geisterhand den Reifen auf die Felgen bekommen. Er hat mir noch den Trick gezeigt, phänomenal. Er gab mir noch ein Reserve-Felgenband mit (scheinbar hat er dem Frieden nicht ganz getraut) und wünschte mir für die weitere Reise viel Glück. Und so bin ich dann um 10:00 Uhr in Richtung Warschau aufgebrochen. Ich suchte mir auf dem Navi einen Weg aus der Stadt heraus. Einen Moment passte ich nicht auf und fuhr einen Randstein in zu spitzem Winkel an und schwupp lag ich auf der Nase. Passiert...

Dann ging es auf der 791 auf nahezu direktem Weg nach Warschau. In Jaktorowie bin ich dann wieder an deiner der vielen Kirchen vorbei gekommen.

Da entlang der Strecke nahezu immer in Städtchen ins andere überging, kam ich nur schleppend voran. Kurz vor Podkowa Lesna war die Straße dann wieder mal für Fuhrwerke gesperrt. 

      

Je näher man Warschau kam, desto besser wurden die Radwege.

Am Stadtrand schaute dann eine Giraffe unmotiviert über die Hecke.

      

Auf meinem Weg in die Stadt kam ich an einer kleinen Fahrradservicestation vorbei. Da die Kette und die Ritzel mal wieder völlig verdreckt waren, ließ ich den Antriebsstrang nochmal reinigen. Ich hoffte ja auf besseres Wetter, obwohl die Prognosen nicht so rosig waren. Sicherheitshalber habe ich auch noch ein weiters etwas schmaleres Felgenband mitgenommen.

Bevor ich wieder losfuhr musste noch ein Bild vor dem Laden mit mir gemacht werden, weil so einen wie mich, der freiwillig nach St. Petersburg radelt, hatte er noch nie gesehen.

      

Und so ging meine Fahrt weiter in Richtung Zentrum.

Kurz vor dem Hostel kreuzte eine Demo meinen Weg, weswegen ich mein Fahrrad in die Unterführung hinunter und auf der anderen Seite der Straße wieder herauftragen durfte.

Dann noch ein kurzes Stückchen und schon war ich im Hostel Oki Doki, meinen gebuchten Quartier.

Den Eingang musste ich etwas suchen, aber dann konnte ich mein Fahrrad nach ober in den 2. Stock tragen.

War ein schöner Blick aus dem Zimmer in den gegenüberliegenden kleinen Park.

      

Nach einer Dusche und einer kleinen Pause ging ich zuerst zum Pałac Kultury i Nauki. Wahnsinn, was sie damals hier hingestellt haben, als Geschenk der sowjetischen Nationen an Polen. Direkt hinter dem Kulturpalast war das Hard-Rock-Cafe, in dem ich für meinen Sohn ein weiteres T-Shirt kaufte und in einer 24/7-Postfiliale unweit des Hostels nach Hause schickte.

Auf meinem Weg zum nahe gelegenen Königsweg kam ich auch an der Kościół Ewangelicko - Augsburski pw. Świętej Trójcy vorbei.

            

War schon beeindruckend, wie viele historische Gebäude hier entlang der Prachtstraße wie Perlen aufgereiht stehen.

Ich machte dann den Fehler und setzte mich in eines der Straßenrestaurant. Es hat ewig gedauert, ich glaube, sie hat mich einfach vergessen. Scheinbar war ein Fußballspiel im Stadion, da jede Menge polnische Fans in den Straßen unterwegs waren. Plötzlich fingen einige Fan an, die polnische Nationalhymne anzustimmen, die Passanten auf der Straße sangen mit. War irgendwie beeindruckend...

            

Auch wenn es lang gedauert, so konnte ich meinen Weg gesättigt fortsetzen. Die dunklen Wolken kamen immer näher, verzogen sich aber später wieder, ohne dass es geregnet hat.

An der Stadtmauer besuchte ich noch einen Markt, dann ging ich, froh von keinem E-Scooter überfahren worden zu sein, zurück in Richtung Hostel.

Ein letzter Blick auf das Instytut Nauk Prawnych und dann in einem nahe gelegenen Lokal noch ein paar Spaghetti gegessen und zurück ins Hostel. In der Bar dort noch ein Bierchen getrunken und das Tagebuch geschrieben und dann ab ins Bett.

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