Mit dem Fahrrad von Kaufbeuren nach St. Petersburg
11.05.2019 - Tag 2: Moosburg - Rimbach (133 km, 959 Hm)

Frühstück gibt's ab 8:00 Uhr, hat der "freundliche" Herr gesagt. Punkt 8:00 Uhr ging die Tür zum Frühstückszimmer auf, dann wurde erstmal gerichtet. Mit hat's gereicht, hab erst einmal einen halben Liter O-Saft getrunken.

 

Um Viertel vor 9 bin ich dann im Regen los gefahren. Zuerst einmal in Richtung Landshut. Die Radwegen waren teilweise katastrophal. Plötzlich stand ich mal wieder auf einem Feldweg. Also das Fahrrad über einen Grünstreifen getragen, um auf einen, wie auch immer asphaltierten Weg zu gelangen. Und dann wundern sich alle, wenn die Rennradfahrer auf der Straße fahren. Im Regen zogen sich die Kilometer. Es wollten einfach nicht weniger werden.

In Landshut angekommen, dauerte es, wie eigentlich fast immer, ewig, die Stadt zu durchqueren. Weiter ging's völlig unspektakulär durch die niederbayerische Landschaft. Wobei einige Aussichten wirklich schön waren, obwohl es regnete. Das Schöne an diesem Teil der Strecke war, dass eigentlich immer auf Radwegen voran ging und in der Summe auch bergab. Nach ca. 55 km war es dann in Mengkofen Zeit für ein zweites Frühstück. Hat gut getan, was zu Essen zwischen die Zähne zu bekommen, auch wenn mir die Mitarbeiter der Bäckerei leid getan haben. Ich habe nämlich etwas getropft, als ich so da stand und auch saß.

Weiter ging's, wie schon zuvor, ziemlich unspektakulär. Bis auf die netten Überraschungen auf den Radwegen, die ab und an mal ohne Vorwarnung auftauchten. Wenn man da voll drüber rauscht, dann Prost Mahlzeit...

Ab und zu ein paar Zuschauer am Wegesrand, die zusahen, wie ich meine Kette mal wieder fetten musste. Der Regen hatte das ganze Kettenfett mal wieder runter gewaschen. 

Anschließend ging es weiter nach Straubing. Am ersten Aufstieg zog ich neben der Fahrbahn meine Regenjacke aus. Wohl gemerkt neben der Fahrbahn in der Wiese. Das hielt einen LKW-Fahrer nicht davon ab, mich fast umzunieten. Er fuhr in der Rechtskurve mit den Reifen genau auf der Asphaltkante. Aber nochmal gut gegangen...

      

Später zog ich auch noch die Regenhose aus, es wurde richtig warm. Mein Navi führte mich dann genau auf den Radweg, den ich von der Straße aus gesehen hatte, aber bewusst nicht befahren hatte. Er war nämlich gekiest. Hallte ich das vorher gewusst, hätte ich mir den letzten Anstieg sparen können und wäre gleich auf der Straße geblieben. Aber so blieb mir nichts anderes übrig, als den gekiesten Weg zu fahren. Bei Miltach war der Radweg dann wieder asphaltiert.

Alles wäre gut gewesen, wenn sich in meinem Rücken nicht üble dunkle Wolken zusammengebraut hätten.Ich dache noch, dass ich es vielleicht schaffen könnte, aber Pustekuchen. Egal wie ich trampelte, die Wolken kamen näher und näher. 

Hinter Feßmannsdorf erwischte es mich dann. Erst einige große Tropfen, dann ging es schlagartig los. Zum Glück stand da, mitten in der Prärie, ein Haus mit einem großen Dach vor der Garage. Ich drunter und erstmal durchgeschnauft. Keine Sekunde zu spät, es schüttete und graupelte wie aus Eimern. Aber ich stand trocken...

Ich rief in der Pension an, dass ich etwas später kommen würde, da ich den Regenschauer abwarten musste und zog anschließend (wie sich später erweisen sollte ganz unnötig) meine Regenklamotten an. Nach ca. 15 Minuten hörte der Regen auf und ich konnte meine Fahrt fortsetzen.

Noch zwei Anstiege, wobei der zweite Anstieg schon ganz schön deftig war und so erreichte ich um 16:30 Uhr die Pension Frank. Für 30€ die Nacht konnte man es hinnehmen, dass die Heizung erst um 17:30 Uhr anging und am Waschbecken nur warmes Wasser ging (besser als umgekehrt). Nach dem Wäschewaschen ging ich die ca. 500 m bergab zum Italiener und trank erstmal ein Bierchen und aß einige Oliven. Draußen regnete es wieder in Strömen, während ich drinnen mein Abendessen zu mir nahm. Beim Rückweg in die Unterkunft hatte es dann aufgehört zu regnen, so dass der Tag versöhnlich zu Ende ging.

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