Mit dem Fahrrad von Kaufbeuren nach St. Petersburg
10.05.2019 - Tag 1: Kaufbeuren - Moosburg (142km, 528 HM)

Heute ging es also los, das Abenteurer "St. Petersburg".

Kurz vor der Abfahrt packte ich nochmal um. Die Trainingsjacke blieb in Kaufbeuren und nahm statt dessen die etwas wärmere Fahrradjacke mit. Eine weise Entscheidung, wie sich noch herausstellen sollte.

Und so ging es um 7:45 Uhr bei leichtem Nieselregen los. 

       

Erst auf den bekannten Strecke durch das Allgäu in Richtung Landsberg am Lech.

       

Zum 2. Mal überhaupt fuhr ich die Neue Bergstraße hinauf. Dann verließ ich das bekannte Terrain und fuhr in Richtung Fürstenfeldbruck.

Es fing gleich wieder gut an. Die Straße war aufgerissen und ich musste eine Umleitung fahren. Aber war kein größeres Problem und so erreichte ich dann auch bald Fürstenfeldbruck, wo ich erste einmal Pause machte und eine Kleinigkeit aß. Hier in Fürstenfeldbruck habe ich während meiner Zeit bei der Bundeswehr mal einige Monate gewohnt. War eigentlich eine schöne Zeit, wenn auch lange her.

Weiter ging es auf völlig unspektakulär Richtung Dachau, wobei die Wolke immer bedrohlicher wurden. Als ich in Dachau war, begann es leicht zu regnen, aber nicht so schlimm, dass man Regenklamotten gebraucht hätte. Also fuhr ich weiter. Eigentlich ein blöder Fehler, weil kurz nachdem ich Dachau verlassen hatte, kam ein ordentlicher Schauer runter.

Ich konnte mich glücklicherweise unter einem Baum unterstellen, der den meisten Regen abhielt. Ich wurde zwar nicht nass, aber bei der anschließenden Fahrt über die nassen Straßen wurde alles nass und dreckig: Hose, Jacke, Rucksack, Schuhe, einfach alles. Die Schaltung und die Kette sah entsprechend aus.

In Fahrenzhausen dann die nächste Umleitung. Also wieder brav den Schildern gefolgt und in Richtung Günzenhausen gefahren. Dort wäre meine Tour beinahe zu Ende gewesen. Ein "netter" Autofahrer hat mir die Vorfahrt genommen. Dank der Scheibenbremsen konnte ich trotz den Feuchtigkeit auf der Straße genügend verzögern und es ging um Zentimeter gut. Was ich ihm dann nachgerufen habe, möchte ich hier lieber nicht zitieren. Ein anderer Autofahrer hielt, als  ich geschockt am Straßenrand stand, an und fragt, ob alles i.O. wäre. 

Weiter ging's in Richtung Freising. Die Stadt bestand, als ich durchfuhr, gefühlt nur aus Baustellen. Und eine Bäckerei für den dringend benötigten Zuckernachschub fand ich auch keine. Ich war froh, als ich aus Freising draußen war und fuhr, wie konnte es auch anders sein, gleich wieder in die nächste Baustelle rein. Diesmal war es mir aber egal und ich kreuzte, nicht ganz regelkonform) die Fahrbahn und war gleich wieder auf meiner "normalen" Route. Im nächsten Ort fand ich auch eine Bäckerei, so dass wieder alles gut war.

Kurz nach der Pause musste ich kurz auf die alte B11 auffahren. Kein Spaß, auch wenn die B11 zwischenzeitlich zur Staatsstraße zurückgestuft wurde. War trotzdem viel Verkehr und die LKWs waren häufig viel zu nah. Bei erst bester Gelegenheit wechselte ich die Straßenseite und trug mein Fahrrad über den Grünstreifen auf eine Seitenstraße. Die war zwar nicht gut, aber sicherer. In Langenbach fragte ich dann nach dem Weg abseits der B11 in Richtung Moosburg.  

Wieder endete der Radweg, wie so oft, in einem unbefestigten Weg durch den Wald. Aber dank der etwas breiteren Reifen ließ sich auch dieser Weg mit dem Rennrad befahren. Es sollten noch viel mindrigere Wege im Laufe der Tour auf mich warten.

Kurze Zeit später erreichte ich kurz vor Inkofen wieder asphaltiere Sträßchen und so ding es munter in Richtung Moosburg, meinem heutigen Etappenziel.

Ich erreichte das Hotel am Kastulus-Münster schon um 15:00 Uhr. Blöderweise machte die Rezeption erst um 17:00 Uhr auf. Es hing aber ein Zettel mit einer Telefon-Nr. an der Tür, an die man sich wenden solle, wenn die Rezeption geschlossen ist. Also kurz angerufen, ob man das Zimmer nicht doch schon früher beziehen kann. Der Herr war wirklich unfreundlich und hat mich auf 17:00 Uhr verwiesen. Auch gut...

      

So packte ich meine Sachen und schaute mir erst mal das Münster an. Anschließend zum Aufwärmen in das Cafe am Münster gegangen ein Bierchen getrunken und mein Tagebuch geschrieben. Sie haben auch nichts gesagt, dass ich nass im Lokal saß.

Kurz vor 17:00 Uhr rief mich dann der unfreundliche Herr aus dem Hotel an und erklärte mir lammfromm, dass es noch einige Minuten dauere, da er im Stau steht. Klasse erst rumscheißen und dann zu spät kommen. So kann man keine Bonuspunkte sammeln. Irgendwann konnte ich dann doch das Zimmer beziehen und unter die Dusche springen.

Abends ging ich dann noch "Planlos im Pöschlbräu" um die Ecke. Hat einen guten Eindruck gemacht und das Bier war auch gut. Die Speisekarte war nicht sonderlich groß, aber ausreichend. Also wenn nicht die Steaks aus gewesen wären. Und zwar alle! Als der Wirt dann am Nebentisch sagte, dass die Pommes aus dem Ofen kommen, da sie keine Friteuse haben, war so ein gewissen Punkt erreicht. Aber was soll's, gelle. 

Nach dem Essen zurück ins Hotel, morgen sollte wieder ein anstrengender Tag auf dem Programm stehen.

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