Mit dem Fahrrad von Kaufbeuren nach Rom
03.06.2016- Tag 9: Florenz - Siena (77,9km, 1.368Hm)

Nach einem ausgiebigen Frühstück verließ ich das Hostel um kurz nach 8 Uhr. Ich war richtig früh dran heute, obwohl es regnete und es einem eigentlich nicht raus zog.

    

Durch die Stadt ging es, bedingt durch die vielen Ampeln und Querstraßen recht langsam voran. Aber das ist in Städten ja nichts ungewöhnliches. Aber bald war ich am Stadtrand von Florenz angekommen und es ging das erste Mal den Berg rauf. Blöderweise ziemlich deftig, da mich das Navi eine Seitenstraße hoch geschickt hat, damit ich nicht die Hauptroute nutzen musste. Zum Glück war der Anstieg nicht allzu lang und ich konnte wieder auf die Hauptstraße auffahren.

    

Anschließend ging es wieder bergauf und bergab, aber mit herrlichen Ausblicken hinauf nach Greve di Chianti.

In Greve di Chinati machte ich erst einmal einen Stopp und gönnte mir ein zweites Frühstück, weil jetzt sollte es dann richtig in die Berge gehen.

    

Nach der Stärkung habe ich noch einen kurzen Abstecher in den Ort selbst gemacht. Eigentlich ein recht schönes Städtchen.

Über ein wunderschönes Sträßchen verließ ich das Städtchen, stetig ansteigend.

    

Vorbei an Weinbergen stieg die Straße deutlich an, dafür war die Aussicht grandios.

Und bald kam Panzano di Chianti in Sicht. Jenes Örtchen, das erst einmal das Ende des Anstiegs bedeutete.

    

Oben angekommen zeigte sich ein schönes Örtchen. Nach einer kurzen Rast ging es nun zum angenehmen Teil, der Abfahrt.

Scheinbar führt über dieses Sträßchen ein Radrennen nach oben. Aber für mich ging es in flotter Fahrt bergab, wohlwissentlich, dass ich jeden Höhenmeter, den ich herunter fuhr, mir anschließend wieder den Schweiß auf die Stirn treiben sollte.

 

Der Aufstieg gestaltete sich machbar, vorbei an schönen Wäldern, Wiesen und Feldern. Zwischendurch immer wieder wunderschöne, bewachsene Häuser.

Aber was war das? Kurz vor dem Erreichen des letzten "Höhepunktes" des Tages, dem Städtchen Castellina di Chianti, tauchte doch völlig unvermittelt ein Schild auf, welches für die nächsten 800m eine Steigung von 15% versprach. Half ja nichts, da musste ich rauf, weil schieben kam so gar nicht in Frage.

    

Oben in Castellina di Chianti angekommen, wurde ich mit einem tollen Ausblick entschädigt.

 

Aber zuerst einmal gab eine Stärkung in einer an der Straße gelegenen Bar. Dabei machte ich eine interessante Entdeckung: Wenn man die APE rückwärts einparkt, dann darf man sie wohl auf den Zweiradparkplätzen abstellen. (Muss ich mal schauen, was die Damen und Herrn in Kaufbeuren dazu sagen.)

    

Wieder ging es hinab, entlang auf kleinen Sträßchen mit herrlicher Aussicht.

Ab und an tauchte am Wegesrand auch ein Marterl auf.

Es ging weiter bergab, doch vor Siena stieg es nochmals an, so dass es vor dem Ziel nochmal zu strampeln galt.

     

Aber bald hatte ich Siena erreicht. Blöderweise bin ich dann erstmal an der Unterkunft vorbei gerauscht (natürlich bergab). Ich bemerkte den Fehler aber schnell, so dass sich die zusätzlichen Höhenmeter in Grenzen hielten.

    

Ich war dann letztendlich kurz vor 15 Uhr an dem Gästehaus Fonti di Pescaia. Und obwohl die Rezeption ab 15 Uhr besetzt sein sollte, kam niemand. Also rief ich die, an der Wand ausgehängte Telefon-Nr. an und ein paar Minuten später konnte ich mein Zimmer beziehen. Mein Fahrrad durfte diesmal mit ins Zimmer, groß genug war es ja. War mal wieder ein Zimmer, bei dem ich mir das Bad und die Toilette mit einem anderen Zimmer teilen musste, aber ich war der Erste und hatte somit die Dusche in geputztem Zustand für mich.

Nach dem Duschen versuchte ich, wie jeden Tag nach meiner Ankunft ein Zimmer für die kommende Nacht zu buchen. Aber irgendwie war nichts zu bekommen. Eigentlich wollte ich nach Acqupendente am Lago di Bolsena. Außer Hotelzimmer für 200-300€ war kein Zimmer frei. Ich versuchte durch einige Telefonate noch etwas zu ergattern, aber nichts. Während der Telefonate stellte sich heraus, dass Sonntag ein Marathon in Acquapendente stattfand. Jetzt war mir auch klar, warum es kein Zimmer mehr für mich gab. Einzig eine Hütte auf einem Campingplatz war frei, aber ich erreichte niemanden und so wusste ich nicht, ob es dort überhaupt eine Decke und/oder Bettzeug gab. Also kam diese Unterkunft nicht in Betracht. Nach fast zweistündiger Suche fand ich in Castel Giogrio (natürlich oben auf dem Berg) ein Doppelzimmer für 75€. Das bis dato teuerste Zimmer auf meiner Tour, aber ich hatte ein Plätzchen gefunden.

    

So bin ich dann erst so gegen 17 Uhr in die nahegelegene Stadt gelaufen und habe die Eindrücke auf mich wirken lassen.

        

In den Gassen waren, auf Grund der relativ späten Stunde für Sighseeing, relativ wenig Leute unterwegs, so dass man was von der Stadt sah.

Der Piazza Del Campo ist schon beeindruckend.

Kurz vor 19 Uhr erreichte ich dann den Dom. Sah echt toll aus. Ungeschickt nur, dass der Dom um 19 Uhr schloss, so dass ich leider nicht ins Innere gelangte. Pech gehabt...

Anschließend noch in das Restaurant gegangen, weiches vom Gästehaus empfohlen wurde und zu Abend gegessen, bevor es zurück aufs Zimmer und ins Bett ging.

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