Mit dem Fahrrad von Kaufbeuren nach Rom
30.05.2016 - Tag 5: Malcesine - Mirandola (141km, 402Hm)

Na super, die Schuhe waren trotz mehrfachem ausstopfen mit Zeitungspapier noch immer nass. Nach einem Blick aus dem Fenster war mir aber klar, dass es auch egal war, da das Wetter nicht besser geworden war.

Die Wolken waren noch da und der Wetterbericht sagte Regen voraus. Und so war es dann auch: Rechtzeitig zum Start der heutigen Etappe begann es zu regnen. Und so ging es entlang des Gardasees in Richtung Süden.

Der Regen war ziemlich stark, so dass ich in kurzer Zeit nass war. Auch der Gardasee zeigte sich nicht unbedingt von seiner besten Seite.

      

Bald war Lazise erreicht, wo es hieß, den Gardasee wieder zu verlassen. Vielleicht würde das Wetter ja besser werden, wenn ich die Hügel in Richtung der Po-Ebene überquerte.

Und es wurde besser. Kaum hatte ich dem Gardasee den Rücken gekehrt, hörte es zum Regnen auf und die Regenklamotten trockneten langsam ab. In Bussolengo konnte ich bereits im Trockenen in einer Bar auf dem Platz vor der Kirche sitzen und ein zweites Frühstück genießen. Im Trockenen wohlgemerkt....

Trotzdem behielt ich die Regensachen erst einmal an, ich traute dem Frieden nicht so ganz. Aber das sollte sich bald ändern. Kurz vor Villafranca traute ich der Sache dann doch und verstaute die Regensachen im Rucksack. Die richtige Entscheidung, wie sich bald herausstellen sollte. Die Fahrt auf der italienischen Landstraße war schon abenteuerlich. Bis Torbole waren die Radwege ja top ausgebaut, am Gardasee entlang war es auch ok, aber hier, das hatte schon eine andere Qualität. Da wurde ich ohne Rücksicht auf Verluste überholt. Teilweise waren zwischen mir und den LKWs nicht mehr aus 50cm Platz. Die spinnen die Italiener...

Trotzdem erreichte ich nach einiger Zeit die Städtchen Mantua. Kurz zuvor hatte ich auf meinem Navi plötzlich keine Karte mehr. Nur noch die im Gerät fest installierte Weltkarte war vorhanden. Der Fehler war schnell gefunden: Durch die Straßenschäden und die damit verbundenen harten Schläge hatte sich die Verriegelung für die SD-Karte gelöst und die Karte saß nicht mehr richtig auf den Kontakten. Ein Schaden, der sich schnell beheben ließ. Und so konnte ich dann in Ruhe Rast in einer Bar machen. Das Wetter hatte sich auch gebessert, es wechselten sich nun Sonne und Wolken ab. Aber es war warm genug, dass die Schuhe nun auch trocken waren.

      

Zurück über den See machte ich mich auf den Weg nach Concordia. Das Wetter war zwar jetzt gut, aber der Wind frischte auf. Und in welche Richtung wehte er? Mir genau entgegen, eh klar...

Und so fuhr ich in der Po-Ebene Kilometer um Kilometer, bis ich in Mirandola eintraf. Eigentlich wollte ich noch weiter, aber ich wusste nicht, ob im nächsten Ort , San Felice, ein Bett für mich zu finden war. Die einschlägigen Buchungsportale zeigten jedenfalls keine Treffer. Und so landete ich im Hotel Pico, meiner bis dato teuersten Unterkunft.

Die Dusche tat gut und so machte ich mich anschließend auf Futtersuche. Das war gar nicht so einfach, da heute Montag war und nahezu alle Restaurants geschlossen hatten. Das nächste offene Restaurant war rd. 7km entfernt, kam also nicht in Frage. Der Portier gab mir noch den Tipp, dass ich im Caffè del Teatro eine Kleinigkeit bekommen würde, wenn ich vor 7 Uhr dort eintraf. Gesagt getan, so schlecht war das Essen nicht.

Anschließend spazierte ich noch etwas durch das Städtchen, da es noch früh am Abend war.

Dann ging ich früh ins Bett, da am nächsten Tag der erste Aufstieg in den Apennin anstand. Könnte anstrengend werden...

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