Mit dem Fahrrad von Kaufbeuren nach Rom
29.05.2016- Tag 4: Auer - Malcesine (107km, 316Hm)

Der erste Blick aus dem Hotelzimmer ließ nichts Gutes vermuten. Der Himmel hing voller Wolken. Auch der Wetterbericht sagte Regen voraus. Klasse Voraussetzungen also...

Aber erst einmal das Frühstücksbuffet genießen und Energie für den Tag tanken. Nach einem guten und reichlichen Frühstück so gegen 8:30 Uhr gestartet. Noch war es trocken und so ging es guten Mutes in Richtung Gardasee. Zuerst fuhr ich durch den Ort, bevor ich kurze Zeit später wieder auf meinem "geliebten" Radweg der Etsch entlang einbog. Wobei der Radweg top in Schuss ist und eigentlich sehr gut befahrbar ist.

Kurz nach dem Erreichen des Radwegs begann es zu nieseln. Nach rd. 8km wurden die Tropfen dann immer mehr, so dass ich die Regenklamotten anzog. Diese Entscheidung war Gold wert. Unmittelbar danach begann es so richtig zu regnen. Und so fuhr ich die unspektakuläre Stecke entlang der Etsch und der vielbefahrenen A22 in Richtung Trient.

      

An einer Infotafel stoppt ich, um zu schauen, wo der Radweg in Richtung Torbole abzweigte. Gerade als ich wieder startet, gesellte sich ein anderer Radler neben mich und wir fuhren gemeinsam auf dem einsamen Radweg entlang. Wie sich im Gespräch herausstellte, war Wolfgang 2 Wochen zuvor mit seinem e-Bike in Würzburg gestartet und ebenfalls auf dem Weg nach Rom. Eigentlich hatte er nur 2 Wochen eingeplant, nun aber um 1 Woche verlängert.

In Trient hielten wir dann für ein zweites Frühstück  in einem Café an. Irgendwie hat er noch etwas an seinem Fahrrad richten wollen und war dann auf einmal weg. Aber auch ich fuhr wieder los, sollte ihn später wiedersehen.

Ich fuhr in Richtung Rovereto los, immer auf dem Radweg an der Etsch entlang.

Vor Rovereto musste ich unter einer Brücke Schutz vor dem Regen Schutz suchen. Der Regen war einfach zu stark. Nach einer viertel Stunde fuhr ich weiter. Es regnete zwar immer noch in Strömen, aber es war einigermaßen erträglich. Kurze Zeit später hielt ich an einer Infotafel an und erblickte einige Meter weiter an einer Hütte einen anderen Radler: Wolfgang. Auch er hatte vor dem Regen Schutz gesucht. Er hatte allerdings keine Lust mehr, bei dem Regen weiter zu fahren und wollte sich in Rovereto ein Hotelzimmer suchen. Ich fuhr weiter, ich hatte ja in Malcesine ein Zimmer reserviert.

Erst ging es weiter die Etsch entlang, bis der Radweg dann in Richtung Torbole abzweigte. Mir kam eine Radlerin entgegen, die mir "closed" entgegenrief. Also kehrte auch ich um und folgte ihr. Da ich nicht ganz sicher war, ob der Weg tatsächlich nach Torbole führte, fragte ich sie. Es stellte ich heraus, dass auch Sie aus Deutschland war. Und so fuhren wir gemeinsam in Richtung Gardasee. War ganz lustig, sie mit dem e-Bike und ich mit dem Rennrad. Sie legte ein ordentliches Tempo vor. Und so fuhren wir gemeinsam den Hügel hoch. Bei Lappio ließ ich abreisen, da ich einen Kaffee trinken wollte. Schade eigentlich...

Da ich nicht alleine im Café sitzen wollte, schrieb ich den Kaffee ab und fuhr alleine die restliche Steigung hoch. Diese war aber weniger heftig als erwartet, so dass ich bald am Passo S. Giovanni eintraf.

Kurz danach sah ich zum ersten mal den Gardasee bei Torbole.

Ich stoppte, um die Aussicht zu genießen und ein paar Bilder zu machen. Gerade als ich wieder losfahren wollte, kam die junge Dame auf ihrem e-Bike um die Ecke. Irgendwo bin ich wohl wieder an ihr vorbei gefahren, keine Ahnung wo, ist aber auch egal. War schön, sie wieder zu treffen. Auch sie machte einige Bilder und da es zwischenzeitlich aufgehört hatte zu regnen, unterhielten wir uns eine ganze Weile.

Sie hieß Silke und ist eine Reisebegleiterin für Rad- und Wandertouren. Eine "Professionelle" sozusagen. Die Ärmste erzählte, dass sie am nächsten Tag zurück nach München fährt, um dann einen Tag später erneut über die Alpen zu radeln.

Wir verabschiedeten uns und ich fuhr den ausgewiesenen Weg nach Torbole. Klasse, auf nassem Kopfsteinpflaster bei Gegenverkehr eine Straße mit einem Gefälle in zweistelligen Bereich mit einem Rennrad zu befahren. Ein Traum, aber ist alles gut gegangen.

 Weiter ging's auf der Uferstraße in Richtung Malcesine, wo mein Hotelzimmer auf mich wartete.

Die Fahrt war problemlos, nur in einem Tunnel war es so dunkel, dass ich zeitweise noch nicht einmal mehr wusste, wo die Straße verlief. Dann erreichte ich auch schon Malcesine.

Völlig durchnässt bin ich dann im "Hotel Alpino" angekommen. Das Hotel lag mitten in der Stadt und hatte einen extra Raum für die Fahrräder. Und ein Restaurant, so dass ich nicht weit zum Abendessen hatte.

 

Ich hatte Glück, eine doppelte Portion Handtücher im Zimmer, so dass ich die nassen Sachen waschen und auch gleich mit den Handtüchern trocknen konnte. Die Socken habe ich mit dem Fön getrocknet. Bei den Schuhen stopfte ich reichlich Zeitungspapier rein, das ich an der Rezeption bekommen hatte.

Im nahen Supermarkt kaufte ich für den kommenden Tag ein und gönnte mir am Hafen erstmal ein Bierchen.

 

Nach einem kurzen Spaziergang durch den Ort ging ich zurück zum Hotel und aß zu Abend. Hat lecker geschmeckt und zu guter Letzt gab es noch eine Creme Catalan, die musste sein...

 

Alles in allem ein schöner Tag, trotz des durchaus mäßigen Wetters. Und morgen soll das Wetter nicht besser werden...

Einzeletappen