Mit dem Fahrrad durch Deutschland (West - Ost)
20.06.2020 - Tag 9: Neustadt - Görlitz (72km, 769Hm)

Heute Morgen konnte ich mir Zeit lassen, da die Etappe recht kurz war und ich auch nicht zu früh in der Jugendherberge sein durfte.

      

Und so startete ich erst gegen 9:30 Uhr in einen regnerischen Tag. Der Regen war zwar nicht stark, aber zu viel, um ohne Regenklamotten zu starten. Das Problem war nur, dass in Neustadt eigentlich überall Kopfsteinpflaster verlegt war, was bei Nässe bzw. Feuchtigkeit recht rutschig ist.

Nachdem ich aus der Stadt draußen war, zeigte sich ein ähnliches Bild wie gestern. Die schöne, hügelige Landschaft der Sächsischen Schweiz.

      

Dann ging es erst einmal rd. 160 Höhenmeter bergauf, wobei dies der anstrengendste Teil der heutige Etappe war.

Als ich den höchsten Punkt erreicht hatte, ging es auf und ab durch die Landschaft. Hinter Steinigtwolmsdorf hatte man wieder einen fantastischen Blick über die Landschaft. Die Aussicht wäre vermutlich bei Sonnenschein noch wesentlich schöner gewesen.

Hinter Weifa ging es den Berg hinunter.

Dann wollte mein Navi mich nach links lotsen. Indiskutabel, diesen Weg mit dem Rennrad zu fahren. Keine Ahnung, warum das Navi diese Straße auswählte. Also musste ich den Umweg über Schirgiswalde nehmen.

      

Wobei Schiriswalde durchaus einen kurzen Besuch wert war. Im Ortskern gab es schöne Fachwertkhäuser, sowie die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Die Kirche sah aus der Ferne eigentlich schöner aus, da sie ziemlich eingebaut war.
An einer Tankstelle am Ortsausgang stärkte ich mich noch und führ dann weiter in Richtung Rodewitz/Spree.

Von dort aus fuhr ich über Bederwith nach Halbendorf/Gebirge, wo ich dann auf den Bahntrassenradweg nach Löbau traf. 

Teilweise standen sogar noch die Masten der Stromleitungen, nur die Leitungen waren gekappt worden.

Bei Kleindesha erreichte ich dann den Landkreis Görlitz. Das Ziel war nah.

      

Unmittelbar danach war ein kleiner Bahnhof liebevoll restauriert worden.

Bei Großdesha kam ich, kurz bevor ich auf die S115 an einem idyllischen Bauernhof vorbei.

Über Oelsa ging es dann auf der wenig befahrenen Straße weiter in Richtung Löbau.

Dann sah ich die große Kreisstadt Löbau vor mir. Immerhin gute 14.000 Einwohner leben hier.

            

Löbau selbst ist recht verschlafen. Neben der St. Nikolai Kirche fiel mit vor allem eine alte Wetterstation (allerdings noch in Betrieb) und die kleinen Geschäfte (teils noch mit den alten Firmenwerbungen an der Hauswand) auf.

Am Kreisel stand dann das erste Mal "Görlitz" auf dem Straßenschild.

Die Landschaft schien hier flacher zu sein, als heute Morgen.

Bei Wendisch-Paulsdorf war dann sogar Breslau angeschrieben. Wenn ich einen kurzen Abstecher machen würde, wäre diese Lücke bei meinen Radreisen auch geschlossen.

Die B6 nach Reichenbach/Oberlausitz ähnelte einem Flickenteppich, der sich sanft durch die Hügel zog. Der Belag war aber eigentlich voll toll, da eben. Auch wenn es nicht so aussah.

      

Kurz vor Reichenbach/Oberlausitz überquerte ich dann den Fluss "Schwarzer Schöps". Der Name dieses riesigen Gewässers muss schon an der Brück angegeben werden.

In Reichenbach/Oberlausitz fuhr ich dann an einem riesigen, scheinbar leerstehenden Gebäude vorbei. Es handelte sich wohl um das Schloss Reichenbach (?). Lt. einem Einwohner den ich fragte, wäre dieses Gebäude früher aus Schule genutzt worden. Ob es stimmt? Keine Ahnung.

Dann sah ich Görlitz zum ersten Mal, zumindest aus der Ferne.

       

Kurz bevor ich den Fluss "Weiße Schöps" überquerte (ungefähr genauso groß wie der "Schwarze Schöps") kehre ich noch in einem Imbiss ein und aß zu Mittag. 

Bei Holtendorf verließ ich die B6 und hatte auch gleich den Stadtrand von Görlitz erreicht. "Nur" noch durch die Stadt und dann würde ich an der Neiße ankommen.

Die Einfallstraßen in die Städte sind irgendwie überall gleich. Immerhin war hier ein Fahrradweg aufgemalt.

Mein Navi lotste mich in eine Einbahnstraße, die ich jedoch als Radler ganz offiziell in Gegenrichtung befahren durfte.

Ich kam noch westlich an der Pfarrkirche St. Peter und Paul vorbei.

      

Und dann war ich da. An Deutschlands östlichster Gaststätte.

An der Lausitzer Neiße, an der Grenze zu Polen. Ob das Restaurant gegenüber das westliche Restaurant Polens ist?

Man braucht jedenfalls nur über die Brücke gehen, um in Polen zu sein. Ich hatte Glück, die Brücke war nur wenige Tage vor meiner Ankunft wieder geöffnet worden.

Der Blick von der Brück zurück auf Görlitz zeigte die Pfarrkirche von der östlichen Seite. 

Nur noch von der Brücke hoch zum Untermarkt und zur unmittelbar daneben gelegenen Jugendherberge. Da ich zu früh dran war, musste ich noch eine viertel Stunde warten, bevor ich einchecken konnte. Die überdachten Fahrradparkplätze im Innenhof waren alle durch die Maschinen der Christlichen Motorradfahrer Sachsen belegt. Das störte mich jedoch keineswegs, da ich mein Fahrrad mit ins Zimmer nahm. Bedingt durch Corona wurden die Zimmer eh nur einzeln belegt, also alles gut.

Nach einer ausgiebigen Pause kurz in die Stadt gelaufen und die Neiße aus einer anderen Perspektive bewundert.

      

Da nun die ein oder andere Beleuchtung eingeschaltet wurde, zeigten sich schöne Stimmungen.

Die anschließende Futtersuche gestaltete sich schwieriger als gedacht. In einem Lokal bekam ich keinen Platz, da die Tische nicht mir einer Einzelperson besetzt werden sollten. Super...
Aber ich bekam in einem anderen Lokal ein leckeres Abendessen und ging zurück zur Jugendherberge. Morgen ist dann Sightseeing in Görlitz angesagt.

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