Mit dem Fahrrad durch Deutschland (West - Ost)
19.06.2020 - Tag 8: Deutschgeorgenthal - Neustadt (100km, 1.612Hm)

Zum Frühstück saß ich mit den beiden anderen Radlern, die hier übernachtet hatten, an einem Tisch. So hat sich das Frühstück auch etwas hingezogen, so dass ich erst kurz vor 9 Uhr startete. Natürlich bei leichtem Regen...

 

Erst ging es den Berg hoch, bevor ich nach rechts auf einen tollen Radweg durch den Wald abbog.

Als ich den Wald kurz vor Oberholzhau wieder verließ, hätte sich ein grandioser Ausblick bieten können. Bedingt durch die Wolken war dieser Ausblick zwar nicht so grandios, aber trotzdem toll.

Kurz nach dem Wendeplatz in Oberholzhau gab es eine Abfahrt mit 18% Gefälle. Die Straße war in einem schlechten Zustand und zudem noch feucht, so dass es wirklich keine Freude war. Es sollte mir aber einen Vorgeschmack auf den weiteren Verlauf des heutigen Tages geben. Aber dazu später mehr...

Vor Neuhermsdorf dann wieder diese Windräder, die überall dominant in der Landschaft stehen. 

Da waren die Häuser, welche sich in die hügelige Landschaft bei Rehefeld-Zaunhaus schon deutlich schön anzuschauen. War eh schön hier, auch wenn das Wetter leider nicht so mitspielte. Hier musste ich dann auch in einem Buswartehäuschen meine Heavy-Wet-Klamotten anziehen. 

Auf der S182 ging es wieder schnurgerade auf und ab. Wenigstens schwitzte ich nicht, der Regen kühlte und wusch allen Schweiß gleich ab.

Kurz vor Geising ging es dann wunderschön auf einer Nebenstraße durch den Wald. So macht radeln Spaß, auch wenn das Wetter nicht optimal ist.

Zwischen Liebenau und Breitenau, bei der Überquerung der A17 kam ich an einem Hinweisschild auf die "Alte Teplitzer Straße" vorbei. Eigentlich unfassbar, dass über diese Straße (bzw. deren Vorgänger) schon vor fast 1.000 Jahren ein Heer gezogen ist.

Weiter ging's auf einer wunderschönen Straße hinab nach Breitenau.

Auch hier gab es wieder ein ordentliches Gefälle. Aber es sollte sich noch rächen...

Der dann folgende Anstieg war wieder mal richtig deftig und die Straße war schlecht. Störte mich in diesem Moment aber nicht wirklich, da ich eh langsam den Berg hoch krabbelte.

      

Bei Oelsen schmiegte sich das kleine Sträßchen an die sanften Hügel und ich konnte entspannt dahin rollen. Nur teilweise war der Straßenzustand nicht optimal, da durch den Regen der vergangenen Tage mächtig viel Dreck auf die Straße gespült worden war.

Bei Markersbach folgte ich der Hauptstraße und viel beim saftigen Anstieg fast vom Fahrrad. Aber nicht unbedingt wegen der Steigung, sondern wegen des Wegweisers, der sowohl auf ein Jugendbildungswerk, als auch auf das Spukschloss zeigte. Ich hoffte mal für die Eltern, dass es sich um zwei unterschiedliche Einrichtungen handelt.

      

Von Bielatal in Richtung Leupodishain verlief die Route auf Straßen durch den Wald, die den Namen eigentlich nicht verdient hatten. Wobei, mit einem Mountainbike wäre das alles halb so wild gewesen. Und so wurde die Abfahrt eher ein Bremsentest, denn eine fröhliche Genussfahrt.

Kurz vor Leupoldishain kam ich dann in einer Spitzkehre zurück auf die K8751 Richtung Königsstein.

Die Festung Königstein thronte auf dem Berg. Leider konnte ich die Festung nicht besuchen, da ich mein Fahrrad nicht am Fuße des Hügels stehen lassen wollte. Der Nachteil bei Fahrradtouren.

Während die Festung mit hohem Aufwand instand gehalten wird, sieht es unten an der Straße leider anders aus. Schade eigentlich.

      

In Königstein kam ich noch an der Kirche "Mariä Unbefleckte Empfängnis" vorbei, die wiederum gut in Schuss war. Kurze Zeit später zog ich meine Regenklamotten aus und stoppte kurz an einer Imbissbude, um meinen Energiespeicher wieder zu füllen.

Ich war an der Elbe und in der Sächsischen Schweiz angekommen.

      

An der Elbe ging es auf dem Radweg entlang in Richtung Bad Schandau. Erst kam die Carolabrücke ins Blickfeld, dann überquerte ich die Elbe dann auf der Elbbrücke Bad Schandau und folgte dem Lachsbach auf der östlichen Seite.

Bei Porschdorf überquerte ich die Sebnitz und wollte dann an der Sebnitz in Richtung Kohlmühle fahren. Aber da stand wieder mal so ein Straßenschild, dass die Straße gesperrt war. Die Umleitung wäre auf der Hauptstraße gefolgt. DAs wollte ich eigentlich vermeiden. Ich fragte in deiner nahe gelegenen Autowerkstatt nach, bekam aber keine Antwort. Als ich wieder an der Abzweigung stand, kam eine Gruppe junger Mountainbike-Fahrerinnen vorbei, die sagten, dass die Straße befahrbar sei. Den Hinweis "Viel Spaß mit dem Rennrad" verstand ich da noch nicht, aber ich sollte bald erfahren, was sie meinten.

Aber erstmal ging es an der Sebnitz entlang nach Kohlmühle. Kaum ein Auto, dafür ein tolle Atmosphäre mit den Felsen und dem Bach daneben.

Am Ortsausgang von Kohlmühle stand es dann, das Schild, welches auf 18% Steigung hindeutete. Das hatten die jungen Damen also gemeint...

Erst ging es ja noch, doch dann zog die Steigung an. War kein Spaß, da habe ich lieber mal ein Stück geschoben. Der Anstieg war zum Glück nicht sonderlich lang, so dass ich bald wieder aufsitzen konnte.

Nachdem ich Gossdorf passiert hatte, fuhr ich auf der Hochebene in Richtung Hohnstein und hatte einen tollen Blick auf die Landschaft.

Weiter ging's Richtung Ehrenberg. Die Wolken wurden dunkler, ich hoffte noch vor dem Regen die Unterkunft zu erreichen.

      

Nach Ehrenberg gab es noch einmal eine kurz, knackige Steigung. Anschließen noch etwas auf und ab Richtung Neustadt.

Kurz nach 16:30 Uhr erreichte mein heutiges Ziel, die Pension "zur Börse". Nachdem ich in den Keller gegangen war, fand ich den Wirt, der mir mein Zimmer mit den Worten "ein Bett, ein Bad, mehr habe ich nicht versprochen" zeigte. OK, ein Fernseher war auch noch drin. Ich verstaute mein Fahrrad im Café (war heute wegen des Wetters eh nicht geöffnet).
Nach dem Duschen versuchte ich, eine Rückfahrt mit der Deutschen Bahn zu organisieren. Nach 2,5 Stunden hatte ich endlich eine Verbindung von Görlitz nach Kaufbeuren gefunden, bei der ich auch mein Fahrrad mitnehmen konnte. Blöderweise mit 11 Stunden Aufenthalt in Leipzig. Soviel zum Thema "Reisen mit der Bahn". Die Unterkunft in Görlitz war schnell gebucht, auch wenn ich meinen Jugendherbergsausweis nicht dabei hatte. So konnte ich dann einfach die Treppe runter ins Lokal und bei einem Essen und einem Bierchen den Tag ausklingen lassen.
Beim Essen kam mir dann auch die Erkenntnis des Tages: Das Erzgebirge ist wunderschön und mit dem Fahrrad einfach toll, wenn auch anstrengend. Das Elbsandsteingebirge ist auch toll, aber man ist entweder oben oder unten oder dazwischen auf einem steilen Weg. Mit dem Fahrrad eher anstrengende Steigungen...

Mal schauen, was mich morgen auf der letzten Etappe erwarten wird.

Einzeletappen