Mit dem Fahrrad durch Deutschland (West - Ost)
18.06.2020 - Tag 7: Johanngeorgenstadt - Deutschgeorgenthal (100km, 1.341Hm)

War gut heute Morgen. Die Wirtin ist irgendwie nicht aus dem Bett gekommen und so gab es um 7:30 Uhr erstmal, bis das Frühstück fertig war, einen Pott Kaffee. Ich bin dann mit ein Moutainbikern ins Gespräch gekommen und erfuhr, dass meine geplante Route über Tellerhäuser gesperrt war. Da nicht klar war, ob ich mit dem Fahrrad durch kam, empfahl mir die Wirtin, über Tschechien zu fahren. Die ausgeschilderte Umleitung war ein zu großer Umweg und so entschloss ich mich, meine West-Ost-Durchquerung von Deutschland eben für 2 Stunden nach Tschechien auszudehnen.

Beim Start schüttete es wie aus Eimern. War ja nicht das erste Mal, dass ich bei so einem Wetter geradelt bin.

Direkt nach dem Start, noch in Johanngeorgenstadt, kam ich wieder an so einem riesigen Lichterbogen vorbei. Da sind sie schon mächtig stolz drauf...

Durch die Stadt durch, hinunter zum Grenzübergang und durch die Geschäfte direkt hinter Grenze durch. In einer Bushaltestelle stoppte ich kurz, um zu schauen, dass ich noch richtig bin. Durch den Regen war die Karte auf dem Navi eigentlich kaum zu erkennen. Hinter Horni Blatna ging es dann zünftig bergauf.

Dafür ging es anschließend auf fast ebener Strecke durch die verregnete Landschaft, bevor wieder ordentlich nach oben ging. Aber 500 Höhenmeter müssen auch bewältigt werden.

      

Bei Gottesgab kam ich dann auf die Straße in Richtung Oberwiesenthal und anschließend dann auch zum ehemaligen Grenzübergang.

Wieder zurück in Deutschland sah ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Meine ursprünglich geplante Route war tatsächlich gesperrt.

Dann erreichte ich nach ca. 2,5 Stunden Fahrzeit Oberwiesenthal. In Ortskern trank ich erst einmal einen Kaffee im Pappbecher vor dem Lokal. Rein konnte ich nicht, da ich tropfte wie ein nasser Radfahrer. Ich rief (zum x-ten Mal) in der Pension in Deutschgeorgenthal an, um ein Zimmer zu reservieren. Endlich erreichte ich den guten Herrn, somit war mein Zimmer fix (hoffte ich zumindest).

      

Ich fuhr den Weg hinab zur Hauptstraße, überquerte eine Fußgängerampel und eine kleine Brück und war, bevor ich mich versah, wieder Tschechien. Hier konnte ich auf einer kleinen, ruhigen Straße fahren, nur ein LKW kam mir entgegen. Auf der anderen Seite des Pöhlbachs verlief auf deutscher Seite die B95 mit jeder Menge Schwerlastverkehr. Ich war froh, auf der tschechischen Seite zu radeln. Zwischenzeitlich hatte es auch aufgehört zu regnen und die Straßen trockneten ab.

Bei Bärenstein wechselte ich wieder zurück auf die deutsche Seite, allerdings auf eine Seitenstraße und nicht auf die B95.

So folgte ich der deutsch-tschechischen Grenze in Richtung Jöhstadt. Von hier aus hätte man einen tollen Blick über die Landschaft gehabt, wenn das Wetter nur besser gewesen wäre.

In Jöhstadt machte ich dann erstmal an einer Fleischerei Pause. Tat gut, so eine Pause mit Futteraufnahme.

Weiter ging's über Schalzgrube nach Steinbach. Von dort aus weiter steil bergauf nach Reitzenhain an der B174.

      

Kurz vor Reizenhain bog ich nach links ab. Da es rechts nach Tschechien ging, fuhren auf der B174 sämtlich LKW im Grenzverkehr durch diesen Ort. In der Mitte der Fahrbahn war extra eine straffierte Fläche angebracht, damit sich die LKW nicht zu nahe kamen. Crazy...

Ich konnte die B174 aber gleich wieder verlassen und auf die S216 in Richtung Kühnhaide abbiegen, auf der wenig Verkehr war.

Weiter ging es in Richtung Rübenau durch den Wald.

            

Anschließend ging es an der Natzschung (der die Grenze zu Tschechien bildet) entlang. Einfach traumhaft...

      

Ich folgte der Natzschung bis zur Mündung in die Flöha in Grünthal. Dann weiter über Herzberg nach Neuhausen. Hier war am Ortseingang eine interessante Werbetafel für die örtlichen Geschäfte angebracht. War mal eine kreative Idee und nicht nur eine schnöde Metalltafel mit Schildern drauf. Am Ortsausgang dann natürlich wieder die (fast schon obligatorische) Weihnachtspyramide.  

Kurz hinter Neuhausen war der Radweg gesperrt und ich musste auf die Straße ausweichen. War auch gut so, da der Weg irgendwie verschüttet oder eine Baustelle war.


Dann erreichte ich auch schon die Talsperre Rauschenbach. Die Staumauer wurde zu DDR-Zeiten gebaut und 1967 eingeweiht. Schon imposant die Staumauer vor den "kleinen" Häusern zu sehen.

      

Jetzt musste ich nur noch den Anstieg von rd. 50m hoch, um einen Blick von oben auf die Staumauer werfen zu können.

      

Der Stausee ist mit einer Fläche von ca. 1,1km² schon beachtlich.

      

Dann verließ ich mit dem Örtchen Neuwensdorf die südliche Seite des Stausees über die Brücke und wechselte auf die nördliche Seite, um zu mein heutiges Ziel Deutschgeorgenthal zu fahren.

Ich erreichte die Pension Grenzhaus. Nachdem ich den Wirt gefunden hatte, verstaute ich mein Fahrrad in der Garage und bezog mein Zimmer. Ich machte wusch wieder mal meine Wäsche und duschte, bevor ich in die Gaststube ging. Heute musste ich mich etwas beeilen, da das Restaurant schon um 20 Uhr die Tore schloss. Es gab heute asiatische Küche, die allerdings wider Erwartens richtig gut war. Und günstig noch dazu...

Als ich wieder ins Zimmer ging nahm ich noch eine Fassbrause mit, damit ich für den Abend noch etwas zu trinken dabei hatte. Es begann auch noch zu regnen, so dass ein Spaziergang nach Tschechien auch keine Option war. So beendete ich den Abend früh, morgen stand dann die vorletzte Etappe an. Und da es noch früh war, buchte ich gleich meine Unterkunft für den morgigen Abend.


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