Mit dem Fahrrad durch Deutschland (West - Ost)
14.06.2020 - Tag 3: Winterberg - Untergeis (126km, 1.261Hm)

Da es erst am 8 Uhr Frühstück gab, startete ich heute wieder etwas später.

Nachdem ich Winterberg hinter mir gelassen habe, gelangte ich auf den Fahrradweg Richtung Züschen. Bestens ausgebaut und immer schön bergab. Es war zwar recht kühl, aber dafür schon ruhig.

Hier kam ich auch am Skilift (diesmal aber an der Talstation) vorbei, der gestern angeschrieben war. Sieht von unten eigentlich auch ganz schön aus...

Kurze Zeit später wäre der Örtlichkeit wegen eigentlich eine Pause angesagt gewesen, aber irgendwie war ich noch nicht lange genug unterwegs und eigentlich war es auch zu kalt. Wenn die Sonne schein und die Sicht klar ist, wäre es sicherlich schön, hier Rast zu machen. Das nächste Mal vielleicht...

      

Kurze Zeit später erreichte ich die Ortschaft Züschen mit der katholischen Kirche St. Johannes Babtist (erbaut 1855 - 1857). Interessant ist der Ortsname, der sich aus den Wort "zwischen" ableitet (Züschen liegt zwischen den Flüssen Sonneborn und Ahre). Das Örtchen ist schon ziemlich alt: vermutl. im 9. Jhd. entstanden, 1243 dann erstmal urkundlich erwähnt. Glaubt man gar nicht, wenn man hier auf dem Radweg dran vorbei fährt. Hier hatte ich bereits 160Hm vernichtet, die ich gestern mühsam erklommen hatte.

Weiter ging es, auf dem bestens ausgebauten Radweg, hinunter in Richtung Hallenberg.

In Hallenberg angekommen, wechselte ich dann auf die L717, einer wenig befahrenen Nebenstraße nach Rengershausen. Hier hatte ich dann schon 250Hm Abfahrt hinter mir.

Kurz vor Rengershausen wollte mich mein Navi nach links Richtung Braunshausen/Neukirchen lotsen. Aber da stand schon wieder so ein hässliches "Durchfahrt verboten"-Schild. Da es nun bergauf ging zögerte ich einen Moment, der Umweg wäre aber zu groß gewesen, so dass ich es riskierte. Irgendwie würde ich schon durchkommen. Und was soll ich sagen, die Straße war bestens asphaltiert, ohne Wellen, ohne Schlaglöcher, einfach nur glatter, schöner Asphalt. Und so konnte ich dann auf der K48 genussvoll zurückblicken und weiter nach Sachsenberg radeln. 

Der Weg führte mich weiter auf kaum befahrenen Landsträßchen. Bei schönem Wetter wäre die Aussicht wohl klasse gewesen.

Bei Ederbringhausen überquerte ich die Eder. Den Edersee musste ich leider auslassen, aber ich komme sicherlich nochmal hierher zurück. Es wäre hier mit dem Motorrad sicherlich auch wunderschön.

 

Nun ging es auf der Ostseite die Eder entlang nach Schmittlotheim. Der Seitenstreifen war super, hier konnte man, auch wenn nur wenig Verkehr war, gefahrlos radeln.

Von hier aus ging es dann hinauf nach Frankenau. Unterwegs grasten Schafe am Straßenrand. Hauptsache fressen, da war der Rest egal.

Weiter ging es hinauf nach Löhlbach, bevor mich der Weg nach einem nochmaligen Anstieg hinunter nach Hüttenrode führte. Kurz vor Hüttenrode sah ich noch ein paar andere Radler auf der Straße, die ersten, die mir heute begegneten.

In Bergfreiheit musste ich dann nach rechts die L3296 verlassen. Bei solchen Abzweigungen ist es immer schwierig, den richtigen Weg zu finden, so dass ich erst einmal bergauf fuhr, bevor ich auf der Karte sah, dass ich hätte abbiegen müssen. Also zurück und den richtigen Weg eingeschlagen. Ich wusste war nicht, dass Bergfreiheit auch das Schneewittchendorf ist, aber man lernt immer wieder was dazu.

      

Weiter ging es auf einem traumhaften Sträßchen durch den Wald, weiter Richtung Osten.

Dann erreichte ich Oberurff-Schiffelborn, kurz vor Niederurff. Komische Namen haben die hier...

      

Von Oberurff-Schiffelborn ging es zu besagtem Niederuff, wieder auf kleinen Sträßchen mit schönen Mohnblüten am Straßenrand.

In Niederurff trafen sich dann wohl mehrere Radwege (oder sie hatten einfach zu viele Schilder übrig).

Bei Waltersbrück bog ich dann nach links auf ein noch kleineres Sträßchen ab. Leider waren die Häuser hier teilweise ziemlich verfallen.

In Hörshein kam ich zum Ausgleich dann einem schönen kleinen Kirchlein vorbei. Die unterschiedlichen Gestaltungen der Kirchen ist schon interessant.

Am Wilsberg und dem dort befindlichen Truppenübungsplatz vorbei ging es nach Schwarzborn. 

Im Ortskern stand mal wieder so ein Schild: Straße gesperrt. Die Umleitung ging rechts ab, natürlich der Hügel hoch. Was sonst...
Gerade, als ich so den Hügel hochfuhr, begannen zwei große Hunde auf einem (zum Glück) umzäunten Grundstück wie irre zu kläffen. Ich schaute mich um und sah die Hunde. Ich würde sie fast schon als Kälber bezeichnen, die, ihre Vorderpfoten auf dem Tor liegend, mir nachkläfften. Aber zumindest sind sie nicht über das Tor gesprungen.

Oben angekommen, fand ich mich auf dem Truppenübungsplatz wieder. Die gesetzte rote Flagge beunruhigte mich im ersten Moment etwas, aber ich vertraute mal drauf, dass, wenn eine Umleitung durch der Truppenübungsplatz führte, keine Schießübungen stattfanden. Kurz hinter Grebenhagen kam ich wieder auf meine geplante Strecke zurück und konnte den letzten Anstieg für heute in Angriff nehmen.


Ab Salzberg ging es dann bergab. Aber wie so oft leider auf recht lädierten Straßen, so dass die Abfahrt nach Aua nicht wirklich Spaß machte.

Ab Aua gab es dann einen schönen Radweg über Obergeis nach Untergeis. Nur am Standort eines großen, in Aua ansässigen Logistikunternehmens, musste ich an einem Parkplatz vorbei und übersah eine Regenablaufrinne, die quer zur Fahrbahn verlief. War ein ordentlicher Schlag, so kurz vor Ende der Tagesetappe. Ist zum Glück nichts kaputt gegangen. 

Ziemlich genau um 17:00 Uhr erreichte ich mein heutiges Quartier, den Landgasthof Will. Das Fahrrad konnte ich im Gastraum unterstellen, anschließend mal wieder Wäsche gewaschen geduscht und die Geocache-Situation gecheckt. Ca. 280m entfernt, bei der Kirche, lag eine Dose. Also hoch zum Kirchlein und die Dose gehoben. Der Himmel war zwischenzeitlich schon ganz schwarz und es donnerte.

Also schnell zurück zum Hotel, die ersten Tropfen kamen kurz vor dem erreichen des Parkplatzes runter. Fersengeld gegeben und ab in die Gaststube. Keine Sekunde zu früh. Unmittelbar nach meiner Ankunft öffnete der Himmel seine Pforten.

So blieb mir nun noch übrig, die heute verbrauchten Kalorien nachzufüllen. Ein "Hessisches Schmandschnitzel" kam mir hier gerade recht. Natürlich mit Salat...

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