Mit dem Fahrrad durch Deutschland (West - Ost)
12.06.2020 - Tag 1: Aachen - Winterscheid (124km, 1.096Hm)

Beim Frühstück traf ich ein Paar aus Franken, die sich mit dem Fahrrad nach Marburg aufmachen wollten. Da wir noch etwas geredet haben, bin ich etwas später los gekommen. Das sollte sich noch rächen...

Um 8:45 Uhr startete ich also meine diesjährige Radtour. Wie immer, wenn man in einer Stadt übernachtet, ging es (gefühlt) endlos durch die Stadt. Zwar meist auf Radwegen, aber es dauert halt ewig. Und so richtig schön ist es selten durch eine Stadt zu radeln. Wobei, so relativ früh am Morgen ist die Welt noch in Ordnung.
 

Bei Eilendorf hatte ich dann die Stadt und die Vororte hinter mir gelassen und konnte einen ersten Blick auf das werfen, was mich heute erwarten sollte: eine hügelige Landschaft.

In Stolberg kam ich an einer Skulptur vorbei. Leider konnte ich nicht herausfinden, was es darstellen soll. Auch Nachfragen beim Ordnungsamt der Stadt und dem Stadtarchivar brachte kein Licht ins Dunkel. Wie auch immer...

Nachdem ich Stolberg verlassen hatte, ging es durch wunderschöne Wälder auf verkehrsarmen Straßen weiter Richtung Osten.

Am Forsthaus im Eschweiler Wald kam ich dann an einem idyllisch gelegenen Ausflugslokal "Bohler Heide" vorbei. Für eine Rast war es aber noch zu früh. 

Als ich aus dem Wald heraus fuhr, hatte ich einen fantastischen Blick auf die Landschaft und das Dörfchen Hastenrath.

Weiter ging's in Richtung Düren. In dem Örtchen Schevenhütte fiel mir die Kirche St. Joseph auf, die für das Örtchen irgendwie zu groß war. 

Anschließend ging es erstmal sauber bergauf. Und während ich mich so den Berg herauf quälte, freute ich mich schon auf die Abfahrt. Ein Ziel braucht man ja. Aber Pustekuchen, als ich oben war, sah ich, dass die Geschwindigkeit auf 50 km/h begrenzt war. Da kamen Erinnerungen an die Straßen in Polen auf.

      

Richtig: Wenn die Geschwindigkeit dermaßen reduziert ist, ist die Straße meist extrem schlecht. So auch hier...
Mit einer rasanten Abfahrt war's wohl nix, eher bekam ich Schweißausbrüche, weil sich Autofahrer auf Teufel komm raus vorbei quetschen mussten. Und nein, es gab hier keinen Radweg...

            

Weiter ging es nach der, wenig spaßigen Abfahrt mehr oder weniger flach weiter Richtung Düren. Dafür wehte hie rein strammer Gegenwind, der viel Kraft und Zeit kostete.  

      

In Lechernich war es nett: Beim Herriger Tor (auch Dürener Tor genannt) rein in den Ort, beim Bonner Tor wieder raus.

Bei Weilerswist fühlte ich mich wieder an meine Tour auf dem Jakobsweg erinnert. Unglaublich, wo der Kerl angeblich überall rumgereist ist. Egal, schön waren die Erinnerungen schon, die so plötzlich wieder da waren.

Kurze Zeit später kam ich dann durch Rösberg, wo ein schöner Wasserturm stand. Wahnsinn, wie in manchen Orten Zweckbauten gebaut werden.

      

In Hemmerich stand dann eine alte Burgruine mit einem Denkmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege.

Kurz nach der Burgruine ging es dann steil durch die Ortschaft hinab in Richtung Bonn.

Kurz vor dem Rhein kam ich in Bonn dann am Koblenzer Tor vorbei.

Und dann war ich endlich am Rhein.

      

Auf ging's den Radweg am Rhein entlang in Richtung Regierungsviertel, natürlich kam der Wind auch hier von vorn.

      

Hier machte ich auch kurz Pause und betrachtete die vorbei fahrenden Schiffe, sowie die Skulptur L’Allumé vor dem ehemaligen Bundestag.

Weiter ging es über schön angelegte Radwege immer weiter am Rhein entlang. 

Kurze Zeit später erreichte ich Königswinter mit dem Hotel Petersberg oben auf dem Hügel.

      

In Königswinter setzte ich dann mit der Fähre über.

In Königswinter ging es erst ziemlich deftig die L331 hoch, dann bog ein Weg links in Richtung Petershof und parallel dazu in Richtung "Einkehrhaus Waldmannsruh" ab. Hier ging es dann richtig zur Sache. Die E-Bikes sind nur so an mir vorbei geflogen. Als ich kurz anhielt, fuhr ein Rennradfahrer (ohne Motor) an mir vorbei und meinte "hier muss man sich quälen". Klar ohne Gepäck, auf einer Trainingsrunde...

Irgendwann war ich dann oben am "Einkehrhaus Waldmannsruh". Leider habe ich auf dem gesamten Weg hoch (und auch wieder runter) keine Fotos gemacht. Blöd aber auch...

Der Weg nach untern war eine Erholung und hat richtig Spaß gemacht. Nur kam er mir irgendwie kürzer vor als der Weg nach oben. Wie auch immer, in Thomasberg sah ich dann das erste Mal auf der Tour so ein grell angemaltes Haus. Ist hier aber wohl so, auch wenn es den Augen fast schon weh tut.

Die Landschaft war hier schön und man hatte tolle Ausblicke.

In Söven stand dann wieder mal ein putziges Kirchlein am Wegesrand.

Unmittelbar nach dem Kirchlein ging es an einem Golfplatz vorbei in Richtung Hennef.

      

Weiter ging's das Derenbachtal hinauf, bis ich endlich links nach Winterscheid abbiegen konnte. Hier ging es nochmal eine satte Rampe hoch, bis ich dann endlich kurz vor 18 Uhr das Hotel "zur Post" erreichte.

Nach einer kurzen Dusche und dem obligatorischen Waschen der Wäsche setzte ich mich in den Biergarten und ließ den Tag ausklingen. War ganz schön anstrengend heute, vor allem der ständige Gegenwind zehrte an den Kräften. Mal schauen, wie es morgen wird. Die dichte besiedelte Region Köln/Bonn hatte ich zum Glück hinter mir.

 Einzeletappen