Mit dem Fahrrad durch Deutschland (Nord - Süd)
27.05.2014 - Tag 11: Bruchsal - Esslingen (99km, 1.018Hm)

Für das Frühstücksbuffet war ich wohl etwas zu spät aufgestanden, aber gerade noch rechtzeitig, um überhaupt noch etwas zu bekommen. Weil was weg war, war weg und wurde auch nicht mehr aufgefüllt. Von daher war das Frühstück heute recht überschaubar. Da das Frühstück somit recht schnell erledigt war, kam ich auch Viertel vor 8 Uhr los, nachdem ich unter den wachsamen Augen des Wirtes mein Fahrrad wieder die enge Kellertreppe hochgetragen hatte.

Am Himmel zeigten sich dunkel Wolken, das sah nicht gut aus, für den heutigen Tag. Daher zog ich schon mal sicherheitshalber die wasserdichten Socken an. Sicher ist sicher. Zuerst ging es zurück nach Bruchsal und anschließend parallel zur Bundesstraße auf dem Radweg entlang. Auf und ab in Richtung Gondelsheim. Irgendwann gab es zwei Varianten, um weiter zu kommen: entweder 12% Steigung rauf oder nur 6%, dafür einen km mehr. Auf den Kilometer kam es jetzt wirklich nicht an. Blöderweise war in der Folge kein Wegweiser mehr anzutreffen, so dass ich letztendlich deutlich mehr als diesen einen Kilometer Umweg gefahren bin, bis ich wieder dort war, wo ich hinwollte. Darauf kam es bei der Tour jetzt aber auch nicht mehr an.

In Vaihingen an der Enz stoppte ich zum 2. Frühstück und um mich aufzuwärmen. War schon verflixt kalt heute. Kurz nachdem ich von der Bäckerei losgefahren war stoppte ich erneut, um mir die Armlinge überzustreifen. Aber immerhin ist es trocken geblieben. Der Fahrradweg ging dann irgendwann in einen Feldweg über oder ich habe (mal wieder) eine Abzweigung verpasst. Jedenfalls war es alles andere als toll, mit den schmaler Reifen im Dreck rum zu fahren. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich wieder auf eine Straße und beschloss, jetzt auf selbiger zu bleiben. Keine Ahnung, ob das gut war, aber es hat wesentlich mehr Spaß gemacht auf Teer zu fahren.

Ab Korntal fing die Stadt an. Wie ich diesen Stadtverkehr liebe. Immer wieder Randsteine, Ampeln und Fußgänger, man kommt gar nicht in einen Rhythmus rein. Aber es sollte die nächsten 27km bis zum Ziel so bleiben. So fuhr ich also durch der Großraum Stuttgart, vorbei am Neckar, am Canstatter Wasen und bei dem großen Automobilhersteller in Untertürkheim weiter nach Esslingen. Und so erreichte ich schon um Viertel vor 2 Uhr das Haus meines Bruders. War mal ganz angenehm, eine kürzere Etappe gefahren zu sein, auch wenn es relativ viele Höhenmeter waren. Und das angenehmste war, dass bei meinem Bruder und seiner Familie eine Waschmaschine stand. Da konnte ich mal meine Klamotten incl. der Radlerhose waschen.

In Esslingen traute ich dann meinen Augen kaum. Waren das nicht Bausünden aus den 1970er Jahren? Aber nein, da baut ein Unternehmen mitten auf der Anhöhe ein Hochhaus. Sachen gibt's...

Abends gingen mein Bruder und ich noch nach Esslingen, um in einer Bar einen netten Abend zu verbringen. Schön war's, mal wieder allein mit ihm zu quatschen.

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