Mit dem Fahrrad durch Deutschland (Nord - Süd)
24.05.2014 - Tag 8: Löhnberg - Koblenz (112km, 876Hm)

Beim Frühstück entschied ich mich, meine Route für den heutigen Tag zu ändern und der Lahn zu folgen, anstatt auf dem alternativen Weg nach Koblenz zu fahren. Sind zwar 40km weiter, soll aber schöner sein. Also los...

    

Der Blick auf die Lahn war wunderbar. Leider waren es die Radwege nicht. Sie waren mal gut, dann plötzlich wieder eine reine Hoppelpiste mit lauter Wurzeln unter dem Teer, dann wieder Schotterwege. An einem Feriencamp bei Weilburg fuhr ich relativ zügig, als es mich völlig unvermittelt auf Grund des schlechten Radweges ordentlich durchschüttelte. Und es passierte, was passieren musste, das Lenkkopflager hatte zu viel Spiel und konnte nicht nachgestellt werden. Mist, also erst einmal ein Fahrradgeschäft suchen. Die nächste Werkstatt war in Limburg und es war Samstag. Die besten Voraussetzungen also für eine Reparatur. Ich sollte mich beeilen.

    

In Limburg angekommen, fragte ich in einem Telefonladen erst einmal nach einem Fahrradgeschäft. Glück gehabt, in nur 2km Entfernung war ein Laden. Also nichts wie hin. Ich hatte in mehrfacher Hinsicht Glück: Die Bike-Villa hatte am Samstag die Werkstatt geöffnet und es handelte sich um einen Cube-Händler. Der nette Mechaniker in der Werkstatt nahm sich gleich meines Fahrrades an und wusste auch gleich wo er suchen sollte. Scheinbar hatte Cube bei einigen Fahrrädern eine falsche Kralle eingebaut, so dass diese sich lösen konnte. Er baute die fehlerhafte (für Carbonschäfte) Kralle aus und schlug eine vernünftige, für Aluschäfte geeignete Kralle ein. Alles wieder gut und das für Ganze für nicht einmal 15€. Ich war wirklich mehr als positiv überrascht. So konnte ich also zurück zum Dom fahren und das Domizil des "Protzbischofs" von außen betrachten. Als ich einen Cache loggte, der direkt gegenüber des Bischofsitzes lag, musste ich grinsen: Fast jeder, der vorbei lief, hatte einen dummen Spruch zum "Protz-Bischof" auf den Lippen. Ich hätte mich wegschmeißen können ab der Kommentare.

Anschließend machte ich noch einen Bummel durch Limburg. Ein wirklich schönes Städtchen!

Weiter ging's die Lahn entlang, immer auf und ab. Bis bei Geilnau der große Anstieg anstand. Der Fahrradweg nach Laurenburg ist hier noch nicht fertig gestellt. Der aktuelle Fahrradweg ist, lt. Schild bei guten Wetter von geübten Mountainbike-Fahrern auf eigene Gefahr zu befahren. Die von den Herren gestern Abend vorgeschlagene Variante bis Laurenburg mit der Bahn zu fahren, kam für mich nicht in Frage. Und so ging es auf 3km die 200Hm hinauf nach Holzappel und anschließen auf 5km bis Laurenburg wieder hinunter zur Lahn.

        

Weiter ging's über Nassau (Lahn) und Bad Ems in Richtung Lahnstein, zur Mündung der Lahn in der Rhein. Der Weg war allerdings ganz schön anstrengend, immer bergauf, bergab. Teilweise auf rutschigen Wegen, für die Rennradreifen ganz besonders "geeignet" sind. Aber die Aussicht war es wert.

    

An der Lahnmündung kurz verweilt und anschließen am Rhein flussabwärts bis Koblenz gefahren. War das ein Empfang dort. Ich wurde gleich von einem Rudel Polizisten empfangen, die wohl bei einem Fußballspiel für Ruhe sorgen sollten. Egal, mich haben sie ja in Ruhe gelassen. Schon bald war ich an der Festung Ehrenbreitstein und dem Deutschen Eck. War klasse, um das Deutsche Eck war ein Flohmarkt, so dass man nur eingeschränkt radeln konnte. Ich musste mich aber beeilen, da die Tour doch deutlich länger gedauert hatte und ich mit einem Studienkollegen, der jetzt in Troisdorf wohnt, verabredet war.

 

Also schnell ins "Hotel Hommen" geradelt, wie üblich das Fahrrad versorgt, geduscht und dann ab zurück in die Stadt zum vereinbarten Treffpunkt. Ich habe es fast geschafft, nur 15 Minuten zu spät. Wir hatten dann einen tollen Abend in Koblenz, bevor wir wieder getrennte Wege gegangen sind.

 

Der Weg zurück ins Hotel brachte noch eine spektakuläre Ansicht auf die Mosel-Mündung, die Festung Ehrenbreitstein und das Deutsche Eck bei Nacht. Allerdings war der weitere Weg dann doch ziemlich komisch. Erst durch ein Viertel, bei dem ich froh war durch zu sein und anschließend durch ein Industriegebiet. Da war ich dann ganz allein auf der Straße. Ich war froh, als ich kurz nach Mitternacht im Bett lag.

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