Mit dem Fahrrad durch Deutschland (Nord - Süd)
23.05.2014 - Tag 7: Borken (Hessen) - Löhnberg (123km, 1.012Hm)

Heute ging es früher los als sonst. Die Wirtin hatte einen wichtigen Termin, den sie nicht verschieben konnte und so habe ich schon um 7:30 Uhr gefrühstückt. Die Nacht über hatte es geregnet, jedoch war es morgens wieder trocken. Aber leider nur so lange, bis ich starten wollte. Ich schob gerade mein Fahrrad aus dem Hotel, da begann es erst zu tröpfeln und dann zu regnen. Also erst mal die Regenklamotten anziehen und los. Einige Kilometer später hörte es allerdings schon wieder auf und so konnte ich die Sachen wieder ausziehen. War richtig angenehm, ohne diese Klamotten zu fahren, aber bislang hatte ich ja Glück.

Über Gilsa ging es dann in Richtung B3. Leider fing es, kaum dass ich die B3 erreicht hatte, wieder zu regnen an. Erst nur wenig, dann aber so stark, dass die Regenklamotten wieder zum Einsatz kamen. Der Regen wurde dann so stark, dass innerhalb kürzester Zeit das Wasser bei jedem Tritt in die Pedale wieder aus den Schuhen gedrückt wurde. Die Socken mit integrierter Membran hielten dem Wasser wirklich erstaunlich lange Stand, dann hatte ich aber doch feuchte Füße. Dem Rest der Klamotten konnte der Regen aber nichts anhaben. Die Fahrt auf der B3 wäre so schon nicht das Highlight der Tour gewesen, aber bei starkem Regen war es einfach ein Katastrophe. Die 40-Tonner sind an mit vorbei gezogen und wirbelten gehörig Wasser auf, als wenn von oben nicht schon genug gekommen wäre. Zum Glück hatte ich ein wirklich starkes Rücklicht dabei, so dass ich in der ganzen Gischt zumindest gesehen worden bin.

Kurz vor Marburg konnte ich die B3 endlich verlassen. Durch Marburg hindurch war es ein ziemliches Gegurke, aber ich fand einen Imbiss, in dem ich, nass wie ich war, nicht allzu viel Schaden anrichten konnte. Dort stärke ich mich erst einmal, bevor es wieder in der Regen zurück ging. Auf dem Weg nach Wetzlar hörte der Regen dann glücklicherweise auf und die Regenklamotten trockneten ab. In Waldgrimes, kurz vor Wetzlar, konnte ich dann endlich meine Regensachen ausziehen. Dafür hielt ich an einer Bäckerei mit Stehcafé an. Ich bestellte mir erst einmal zwei süße Teilchen und eine Cola. Die Verkäuferin schaute zwar etwas skeptisch, als ich mich auszog, war aber ok. Die Regensachen dann im Gepäck verstaut und gestärkt auf die letzten Kilometer für heute gegangen.

Ich bin dann der Lahn in Richtung Löhnberg gefolgt. Von einer Brücke herab machte ich ein Foto und postete es.

Weiter ging es der Lahn entlang, bis ich endlich in Löhnberg ankam. Das Wetter war zwar immer noch nicht gut, aber immerhin hat es seit Wetzlar nicht mehr geregnet.

Im Hotel "Bei Klein's" angekommen, verstaute ich erst einmal mein Fahrrad im Fahrradschuppen und bezog dann mein Zimmer. Da stellte ich fest, dass ich auf mein Bild hin einen Anpfiff von Andrea erhalten hatte, warum ich nicht bei ihr auf ein kühles Getränk vorbeigekommen wäre. Musste erst einmal schauen, wo sie wohnte. Aber zuerst duschen und ein Feierabendbierchen an der Bar. Dort erhielt ich von einem Gast an der Theke und dem Wirt noch einige Hinweise auf die nächste Etappe. Beide empfahlen mir, für die 7km zwischen drin, wo kein Radweg angelegt war, die Bahn zu nehmen.

Da der Handy-Empfang im Hotel denkbar schlecht war, ging ich nach draußen und stellte verblüfft fest, dass die Wolkendecke zwischenzeitlich aufgerissen war und herrlichster Sonnenschein war. Ich rief also Andrea an und hoffte, dass sie Zeit hatte, sich auf ein Abendessen zu treffen. Geglaubt hatte ich nicht daran, da es Freitagabend war und sie auch Familie hat. Aber es war einfach unglaublich, sie konnte es einrichten und so trafen wir uns wenig später an dem einzigen Ort, der uns beiden in Löhnberg bekannt war, an der Tankstelle. Das anschließende Essen beim Italiener war klasse und ehe wir uns versahen, waren wir die letzten Gäste im Lokal und der schöne Abend war auch schon vorüber. Mich hatte es gefreut, Andrea an diesem Abend so spontan zu sehen. So fand der Tag, der zumindest in der ersten Hälfte nicht optimal war, doch zu einem grandiosen Ende.

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