Mit dem Fahrrad durch Deutschland (Nord - Süd)
22.05.2014 - Tag 6: Beverungen - Borken (Hessen) (132km, 668Hm)

Die Nacht in dem Bett war echt nicht schlecht. Und die Wäsche ist über Nacht auch komplett trocken geworden. Also stand nichts einem ausgiebigen Frühstück entgegen. Da der Radweg nicht weit von der Pension entfernt war , konnte ich gleich durchstarten. Der Radweg war, wie schon seit Minden, erstklassig.

Kurz nach dem Start musste ich bei Herstelle die Weser in einer kleinen Fähre überqueren, da der Radweg auf der anderen Seite des Flusses weiter ging. Es waren übrigens die einzigen Meter, die ich auf der ganzen Tour nicht auf dem Rad zurückgelegt habe. War aber richtig schön, die kurze Zeit der Ruhe. Und weiter ging's an der Weser entlang.

In Hann. Münden war meine Fahrt an der Weser leider schon wieder zu Ende. Dafür konnte ich den Beginn der Weser bewundern, wie sie aus dem Zusammenfluss von Werra und Fulda entsteht. Die Strecke von Minden bis hierher war einfach traumhaft, schade, dass sie nun vorbei ist. Und da ich schon einmal in Hann. Münden war, habe ich mich in einer Eisdiele noch gestärkt, bevor ich der Fulda flussaufwärts folgte. Die Landschaft veränderte sich schon, an der Fulda entlang.

Bis Gifte war der Radweg auch noch super, bis es dann wieder in den üblichen Mix aus Schotter und Teer überging. Also war wieder Straße angesagt. Der Streckenabschnitt bis Kassel war auf Grund der Lichtverhältnisse teilweise schon riskant, aber mit einem Rücklicht ging's schon. Die Temperaturen stiegen und es war unerträglich schwül. Der Schweiß lief schon in Strömen, wenn man sich nicht bewegte, aber ich radelte. In Kassel dann kurz zum Mittagessen gestoppt und das Hotel für die kommende Nacht gebucht. Anschließend dann weiter die Fulda entlang geradelt, bis ich in Höhe Guxhagen der Eder folgte. Die Temperaturen wurden immer unerträglicher und es lag Regen in der Luft.

Vor Borken musste ich dann noch einige Umwege fahren, da die ausgewiesenen Radwege mal wieder gekiest und somit für mich unbefahrbar waren. Bei den Temperaturen waren die Extra-km kein Spaß. Jede Steigung zog sich wie Gummi. 

Am "Hotel am Entenbrunnen" angekommen, versuchte ich die Wirtin telefonisch zu erreichen. Klasse, sie war gerade beim Einkaufen und es würde noch etwas dauern, bis sie zurück kam. Aber ich hatte Glück, der Sohn war da und hat mich rein gelassen. Im Zimmer war ich erstmal wieder froh, weil es gab wieder 2 Satz Handtücher. Also war Waschtag, da ich den 2. Satz gut zum Trocknen der Wäsche nutzen konnte. Das war auch notwendig, da ich mir in der Eisdiele, in der ich mir nach der ganzen Anstrengung meine Feierabendbierchen gönnte, mein T-Shirt mit Eis, welches am Stuhl geklebt hat, versaut habe. Anschließend noch bei dem von der Wirtin empfohlenen Italiener im Biergarten eine große Portion Spaghetti vertilgt und früh ins Bett gegangen. Und dann kam der Regen, der schon den ganzen Tag in der Luft lag. War aber auch egal, ich war im Trockenen. Das Hotel war das liebenswerteste auf der ganzen Tour, auch wenn Borken mir irgendwie etwas langweilig und verschlafen vorkommt.

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