Mit dem Fahrrad durch Deutschland (Nord - Süd)
17.05.2014 - Tag 1: Flensburg - Plön (145km, 900Hm)

Die erste Nacht auf meiner Tour hatte ich bestens geschlafen, so dass es gegen 7:30 Uhr zum Frühstück ging. Der Blick nach draußen verhieß nichts Gutes, aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Um 8:15 Uhr machte ich mich auf die vermeintlich längste Etappe der ganzen Reise. Los ging's bei Hochnebel und ungemütlich kühl. Also "ideale" Voraussetzungen, um zu starten. Die Radwege in Flensburg waren, zumindest für ein Rennrad, nicht sonderlich toll. Schön mit Pflastersteinen belegt, viele Querstraßen, mit entsprechend vielen niedrigen Randsteinen. Aber ich hatte ja nicht weit bis zur Stadtgrenze.

Aber die Radwege wurden auch außerhalb Flensburgs nicht besser. Es gab zwar kaum noch Randsteine, aber die Wurzeln, die den Asphalt aufwarfen waren in jeder Menge vorhanden. Nach wenigen Kilometern erreichte ich dann die nördlichste Stadt Deutschlands: Glücksburg.

Das Schloss sah ich leider nur durch eine Nebelwand, kann man halt nichts machen. Ich war aber am eigentlichen Startpunkt meiner Deutschlandtour. In Glücksburg musste ich natürlich noch einen Cache loggen, wenn man schon mal hier oben ist. Nachdem ich Glücksburg wieder verlassen hatte, wurde der Nebel immer stärker. Bald schon musste ich mein Rücklicht einschalten, damit ich von hinten überhaupt gesehen wurde. Grauenhaft, dieser Nebel. Und so fuhr ich wieder in Richtung Ostsee. Die Radwege waren immer noch nicht besser geworden.

    

Und dann ging der Radweg direkt an der Ostsee entlang. Wegen des Nebels sah ich leider nicht sonderlich viel von der Ostsee, auch weil ich mich auf den Radweg konzentrieren musste, der als enges Band durch das Gras führte.

Vor Gelting verließ ich für's erste die Ostsee und fuhr über's Land, vorbei an Wiesen und Feldern in Richtung Kappeln. Und dann geschah, was ich zu Beginn des Tages nicht für möglich gehalten hätte, der Nebel lichtete sich und die Sonne kam heraus.

In Kappeln angekommen, hätte ich direkt vom Kutter den fangfrischen Fisch kaufen können, aber ich hatte keine Transportkapazitäten frei. Also begnügte ich mich mit 3 Mettbrötchen aus der Bäckerei. Gut waren sie und satt war ich anschließend auch. Die freundliche Dame hinter der Theke füllte mir auch noch meine Wasserblase für den Rucksack auf.

    

Ich blieb noch eine Weile in Kappeln und genoss die Stimmung an der Schlei. Ich hätte stundenlang hier verweilen können, aber ich wollte weiter. Das Wetter war einfach ideal zum Radeln, Sonne und angenehme Temperaturen. Und so fuhr ich, auf dem immer noch sehr schlechten Radweg, nach Eckernförde. Dort gönnte ich mir in einer Bar ein Radler. Dabei kam ich mit einem Pärchen ins Gespräch, die leidenschaftlich gerne Gespann fahren und auch Ausflüge organisierten, bei denen sie Behinderte im Beiwagen mitnahmen. War interessant, die Geschichten zu hören. Nach der Stärkung ging's in Richtung Kiel.

Vor Kiel ging es erst einmal über den Nord-Ostsee-Kanal. Die Brücke war schon imposant und die Schiffe, die unten drunter durchfuhren auch. Nach der Kanalüberquerung ging es in Richtung Hafen.

An der Anlegestelle der Kreuzfahrtschiffe machte ich noch einmal Rast, bevor es zum Ziel meines ersten Tages, in die Jugendherberge nach Plön ging.

Kurz vor der Jugendherberge machte ich noch Rast an einem Kiosk, um ein Eis zu essen und einen wundervollen Blick auf den kleinen Plöner See zu werfen. Einfach traumhaft hier. Dann ging's weiter bis zur Jugendherberge. War doch ganz schön weit heute.

Nach dem Duschen stellte ich fest, dass ich irgendwie vergessen hatte, mich einzucremen, nachdem die Sonne raus gekommen war. Irgendwie ungeschickt, weil am kommenden Tag sollte es wieder schön werden. Zum Essen bin ich dann die 2km in die Stadt gelaufen. Ein nettes Lokal gefunden, gut gegessen und dann zurück in die Herberge.

Bevor ich ins Bett gegangen bin, habe ich mir noch einen wunderschönen Sonnenuntergang am Ufer des Sees angesehen. Morgen geht's weiter...

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