Mit dem Fahrrad auf dem Jakobsweg
24.06.2013 - 26.06.2013: Santiago de Compostela

Am nächsten Morgen sollte es dann mit dem Bus zurück nach Santiago de Compostela gehen. Irgendwie waren wir recht spät dran, so dass es mit dem ganzen Gepäck schon eng wurde.

    

War schon abenteuerlich, wie die Fahrräder da im Bus verladen wurden. Aber auch egal, Hauptsache, das gute Stück kommt heil nach Santiago. Mit Christoph ging es dann auf die rund 2-stündige Fahrt zurück.

 

Ein letzter Blick zurück auf das Kap Finisterre. Und gleichzeitig die Vorfreude auf Santiago. Endlich etwas mehr Zeit in der Stadt. Nach der Ankunft sind wir erst mal zum Mittagessen gegangen. Das hatten wir uns verdient.

Anschließend gingen wir in unsere Herberge, wir hatten zwei Zimmer im "Seminario Menor de Belves" reserviert. Nachdem die Zimmer bezogen waren, fuhr ich erst mit dem Bus einmal zum Flughafen, um den Platz für mein Fahrrad zu reservieren. An der Bushaltestelle traf ich den Begleiter von Pietro wieder. Er flog mit seiner Freundin am Abend zurück nach Italien.

     

Anschließend ging es noch für einen Bummel in die Stadt. Die Kathedrale das erste Mal bei Sonnenschein sehen. Traumhaft. Anschließend habe ich mich in eine Bar gesetzt und etwas getrunken, als Adelia, die ich auf dem O Poio getroffen hatte, des Weges kam. Wir haben uns beide gefreut, uns wiederzusehen und zu umarmen. Wir erzählten uns, wie es uns auf dem weiteren Wege ergangen war. Später traf ich auch noch dem Mann aus Frankfurt. Auch er war in Santiago eingetroffen. Der arme Kerl ist dann mit dem Bus nach Frankfurt zurück gefahren, weil er Flugangst hatte. Wäre nichts für mich, 33 Stunden im Bus. 

Abends haben Christoph und ich uns noch zum Abendessen getroffen. War ein richtig schöner Abend, der Sangria war wirklich gut.

Am darauffolgenden Tag sind wir zum Frühstücken in die Stadt gelaufen. Auch das hatten wir uns verdient. An einem leckeren Frühstücksbuffet haben wir uns satt gegessen. Richtig gut war's...

        

Dann haben sich unsere Wege getrennt. Christoph musste zum Flughafen und ich brachte mein Fahrrad zum Verpacken. In der Zeit, bis ich das Fahrrad wieder abholen konnte, bin ich durch die Stadt gebummelt, habe Adelia ein weiteres Mal getroffen und bin in den Pilgergottesdienst gegangen. Ich hatte mir extra einen Platz im Querschiff gesucht, aber mit einem Blick war klar, dass ich heute den Botafumeiro nicht sehen werde. Schade, aber kann man nichts machen. Dafür sang eine alte Nonne wunderschön während des Gottesdienstes, mit glockenheller Stimme, traumhaft. Anschließend machte ich noch einige Fotos in der Kathedrale. Dabei traf ich Rutger wieder, den Holländer aus Rabanal. Auch er war zwischenzeitlich in Santiago eingetroffen.

    

Mein Fahrrad war zwischenzeitlich auch verpackt und so konnte ich den kompletten Karton im Taxi in die Herberge befördern. Gleich noch die Taxifahrt für den kommenden Morgen um 6 Uhr vereinbart, jetzt sollte eigentlich nichts mehr schief gehen. Also ging ich zurück in die Stadt, wo ich die Schweizerin wieder traf. Auch das Pilgerbüro zeigte sich bei Sonnenschein in einem ganz anderen Licht. Aber wenn man so eine Gruppe vor sich hat, dann Prost Mahlzeit.

Den letzten Abend verbrachte ich mit Rutger in einem kleinen Lokal, wo ich mir eine galicische Spezialität schmecken ließ. Wir plauderten über unsere Erfahrungen und die Zeit verging wie im Flug.

Auf dem Heimweg hörte ich noch einer Musikgruppe an der Kathedrale zu, dann hieß es von Santiago de Compostela Abschied zu nehmen. Ob ich je wieder hierher zurückkehren werde? Ich weiß es nicht...

Pünktlich um 6 Uhr am nächsten Morgen stand das Taxi vor der Tür und brachte mich zum Flughafen. Ich musste noch etwas warten, bis der Schalter geöffnet wurde, aber dann konnte ich mein Fahrrad einchecken und abgeben. Es waren auch andere Pilger, die ich in Fisterra getroffen hatte am Flughafen, so dass wir noch gemeinsam frühstücken konnten. Am Gate traf ich dann die Schweizerin wieder. Wir hatten ein tolle Zeit am Gate. Um kurz nach 8:30 Uhr rollte die Maschine zum Take-Off, um uns zurück nach Zürich zu bringen.

In Zürich hatten die Schweizerin und ich noch ein schöne Zeit, bis wir uns am Gepäckband ein letztes Mal umarmten und uns lebe wohl sagten. Es war das letzte Mal, dass ich Vera sah, ich hörte auch nichts mehr von ihr. Eigentlich schade...

Die Reise war hier nun endgültig zu Ende. Es war eine schöne Zeit, die Erlebnisse und Erfahrungen werde ich nie vergessen.

 

Buen camino!