Mit dem Fahrrad auf dem Jakobsweg
22.06.2013 - Tag 14: Santa Marina - Fisterra (64km, 1.050Hm)

Eigentlich sollte das Wetter heute besser werden. Aber Pustekuchen, es war kalt und es regnete. Zuerst ging's auf kleinen Straßen zur Anhöhe "Monte des Aro".

    

Von der immer wieder beschriebenen Aussicht konnte ich heute allerdings nichts sehen. Anschließend führten die Sträßchen abwärts nach Olveiroa und weiter nach Lugoso.

    

Mir war kalt und es war ungemütlich, so dass ich an einer Bar am Straßenrand angehalten hatte. Ich bestellte an der Bar einen Kaffee und traute meinen Ohren nicht. Die Stimme kannte ich doch. An der Bar saß die Südtirolerin von gestern Nachmittag. Die Pause dauerte länger als geplant, was aber nicht schlimm war. Unsere Wege teilten sich hier, da ich nach Fisterra fuhr und sie zuerst nach Muxía wanderte. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder. Das Wetter änderte sich nicht und so war auch die Aussicht auf dem Höhenweg dürftig, die Sichtweite betrug teilweise unter 100m. Dann ging es auf einem recht abenteuerlichen Weg hinunter nach Cée.

     

In Cée machte ich einen Stopp in einem Café, da mir, wie eigentlich den ganzen Tag schon, kalt war und ich dringend etwas zu Essen brauchte. Aber allzu lange aufhalten wollte ich mich vor meinem nächsten Ziel, dem Ende der Welt, dann auch nicht mehr.

Ich fuhr also erstmal wieder bergauf (teilweise schiebend, da der Weg nicht befahrbar war), um dann auf einem wiederum ziemlich abenteuerlichen Weg wieder hinunter nach Curcubión zu fahren.

 

Dann noch einige Male auf und ab und dann sah ich ihn, den Strand von Fisterra. Ich hatte es fast geschafft.

    

Durch den Ort geradelt und erstmal in die Herberge "Cabo da Vila" gefahren, wo ich mir heute morgen schon mein Bett reserviert hatte. Nachdem ich das Gepäck abgeladen hatte, fuhr ich zuerst hinauf ans Kap Finisterre, um mir das Ende der Welt anzuschauen. Wäre da nicht das Wetter gewesen. Ich habe noch nicht einmal das Meer vom Kap aus gesehen, so tief hingen die Wolken. Es war zum Heulen! Daher bin ich erst einmal zurück zur Herberge gefahren, habe geduscht und erstmal etwas gegessen. Beim Essen traf ich Max, einen Österreicher, der seinen Job in einer Softwarefirma hingeschmissen hatte, bevor er ausgestiegen ist und jetzt seit 2 Monaten unterwegs war. In ein paar Tagen fährt er zurück nach Santiago um dort noch weitere 2 Monate als Hosptalero zu arbeiten. Am Tisch nebenan schwang eine "Pilgerin" große Reden. Dabei kam heraus, dass sie sich vom Taxi hat herfahren lassen. Jeder so, wie er mag. Und siehe da, das Wetter machte auf und die Sonne begann zu scheinen.

Abends durfte ich dann einen wunderschönen Sonnenuntergang am Ende der Welt erleben.

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