Mit dem Fahrrad von Amsterdam nach Freiburg
17.05.2022 - Tag 3: Oosterhout - Leuven (102 km, 217 Hm)
In der Früh tröpfelte es schon wieder. Da die Wetter-App jedoch Besserung versprach, ließ ich mir Zeit und starte erste Viertel vor 9 in den Tag.
Auf gut ausgebauten Radwegen ging es Richtung Süd-West nach Brenda.
In Brenda kann man auf dem Handy eine App installieren, die dann für eine grüne Welle für Fahrradfahrer sorgt. Irgendwie verrückt...
Die Niederlande sind ja bekannt für ihren Gemüse- und Blumenanbau und die Gewächshäuser. Kurz vor der belgischen Grenze war direkt an der Straße eine schöne Gewächshausformation zu sehen.
Und dann war ich auch schon in Belgien. Das merkte man auch unmittelbar an den Radwegen. Diese waren in Belgien zwar vorhanden, aber in einem deutlich schlechteren Zustand als in den Niederlanden.
In Minderhout, direkt an der niederländischen Grenze, hatte dann sogar zwei Kirchen zu bieten.
Weiter ging es in Richtung Süden, eigentlich immer auf Radwegen entlang.
Kurz nach Rijkevorsel musste ich einen Kanal queren. Die Brücke war hochgeklappt und ein Binnenschiffer passierte gerade die Schleuse. Mit dem Kahn die Passage gut gemeistert, obwohl links und rechts zur wenig Platz war. Und dabei noch mit dem Handy telefoniert. Respekt und Hut ab.
Kurz vor Beulk fühlte sich das Fahrrad plötzlich komisch an. Ein kurzer Stopp und der Verdacht bestätigte sich: Plattfuß hinten. Da bin ich wohl durch eine Glasscherbe durch, die den Reifen durchstochen hat und ein hässliches Loch im Schlauch hinterlassen hat. Da das Loch im Schlauch gut sichtbar war, habe ich einen Flicken drauf geklebt. Das sollte sich später rächen...
Als ich kurze Zeit später an einem Radladen vorbei kam, pumpte ich den Reifen wieder auf Solldruck auf (da bin ich mit der kleinen Handpumpe machtlos) und fuhr weiter.
In Lille stand ein schönes Haus, welches als Geschichtsmuseum dient. Sah recht nett aus, wie es da neben der Kirche stand. Mal was anderes, als die sonst üblichen Nutzbauten entlang der Hauptstraße.
In Veldhofen haben sie auch ein putziges Konzept zur Verkehrsberuhigung in Wohngebieten. Da stehen solche Barken mitten im Weg, um die Autofahrer auszubremsen. Die Radler können rechts geradeaus vorbei fahren.
Bei Morkhoven erreichte ich dann den Radweg auf der alten Bahnstrecke. Am Anfang des Radweges verliefen die Schienen noch parallel zum Radweg. Aber hier ist schon lange kein Zug mehr gefahren.
So schön solche Radwege auf den alten Bahntrassen sind, sie haben alle eins gemeinsam: Es geht kilometerweit gerade aus. Und üblicherweise hat man auf solchen Wegen, warum auch immer, stets Gegenwind. Für heute hatte ich scheinbar einen strammen, stetig zunehmender Gegenwind gebucht.
Ich hatte das Ende der langen Geraden fast schon im Blick, da war es wieder da, das seltsame Gefühl am Hinterrad. Und klar, der Hinterreifen war wieder platt. OK, wieder demontiert, geschaut und diesmal den Schlauch getauscht. Der Flicken hatte nämlich nicht gehalten. Durch den Schlauchwechsel sollte jetzt aber alles gut sein, dachte ich zumindest. Zumindest hatte ich die Hoffnung.
Zwischendrin mal wieder eine Windmühle...
...bevor es dann auf ruhigen Pfaden in Richten Leuven ging.
So gegen 16:00 Uhr erreichte ich das Hotel Ibis Budget in Leuven.
Nachdem ich ja einigermaßen früh im Hotel war und 2 Handtuchsätze vorhanden waren, konnte ich waschen. Nach dem Waschen wurde erstmal der Trockner angeworfen: Wäsche ich das Badetuch eingewickelt, drauf rumgetrampelt und wieder ausgepackt. Fast knitterfrei, jetzt noch auf den Bügel und dann sind die Sachen wieder bereit für den morgigen Tag.
Nach dem Waschen dann noch in die Stadt gelaufen und dort auch die Statue "Ballon van De Vriendschap" angeschaut.
Anschließend noch etwas in der Stadt rumgeschlendert und mir etwas zu Essen gesucht.
Dann war auch Zeit wieder ins Hotel zurück zukehren und etwas Ruhe einkehren zu lassen. Morgen ist ja auch noch ein Tag.