Mit dem Fahrrad von Helsinki nach Oslo
16.06.2024 - Tag 2: Espoo - Salo (103 km, 1.100 Hm)

War gut, ich konnte trotz des frühen Sonnenaufgangs und fehlender Verdunkelungsmöglichkeit bis 6:30 Uhr schlagen. Ich hätte auch noch länger geschlafen, aber der Wecker riss mich aus den Träumen. OK, vor 7 Uhr war heute irgendwie nicht zu denken, ich brauchte einfach etwas Zeit. Ich packte ich Ruhe meine Sachen (irgendwie sind die Sachen letztes Jahr einfacher in den Rucksack gegangen) und frühstückte noch die Sachen, die ich gestern Abend gekauft hatte. Auf dem Weg nach untern traf ich noch einen Hausbewohner, den ich dann fragte, wo ich meinen Müll hinbringen konnte. Er zeigt mir den öffentlichen Mülleimer von Spielplatz gegenüber. Das Haus ist irgendwie komplett verpeilt. Ich war froh, aus dieser Ferienwohnung draußen zu sein. Um 8:45 Uhr ging es dann los.

Schnell war ich aus der Stadt draußen. Viel Verkehr war auch nicht und das Wetter war gut. Es konnte also eine entspannte und schöne Etappe werden. Der Radweg verlief parallel zu einer frisch geteerten Straße in Richtung Autobahn, wo ich dann auf die 110 treffen sollte, die Straße, die mich in weiten Teilen Richtung Westen bringen sollte. Kurz hinter der Autobahn konnte ich die Hauptstraße dann durch eine Unterführung queren und auf einem Radweg parallel der Straße unbekümmert dahin radeln.

Der Radweg bog dann in Richtung des keinen Örtchens Brobacka ab. Auf dem kleinen Sträßchen ohne Verkehr war es toll zu radeln.

Von dort ging es weiter Richtung Hembacken, bevor es wieder zurück auf die 110 ging.

Kaum auf der Hauptstraße zurück, wurde mir klar, wo hier die Hauptgefahr lauerte: Der Elch, das unbekannte Wesen! Weil der Verkehr konnte ja hier oben kaum das Risiko sein, war ja kaum ein Auto unterwegs. 

Weiter ging es in lockerem auf und ab, die Straße gen Westen. Obwohl ich mich noch gar nicht so weit vom Großraum Helsinki entfernt hatte, gab es hier kaum Verkehr. Mag sein, dass es auch daran lag, dass heute Sonntag war, aber egal, mir hat es Spaß gemacht.

Gegen 10: 30 Uhr tauchte auf dem Schild das erste Mal mein heutiges Zeit, die Stadt Salo auf. Noch 65 km also und das bei bestem Radl-Wetter.

Immer wieder tauchten kleine Seen am Wegesrand auf. Es war wirklich wunderschön hier oben.

Als ich über die Hiidenvesi Brücke fuhr, erblickte ich das Restaurant Hiidenpirtti. Die Namen verwunderten auch nicht, hieß der See, den ich hier gerade überquerte Hidenvesi. Hier machte ich meine erste Rast und trank etwas. Im Nachhinein hätte ich auch etwas Essen sollen, aber das war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht so klar. Im weiteren Verlauf fasste ich immer Essen und Trinken, sobald sich die Möglichkeit dazu ergab. 

     

Weiter ging es durch eine traumhafte Landschaft, vorbei an den typischen roten Häuser und vorbei an kleinen Ortschaften.

Sobald man die gut ausgebaute Straße verlassen wollte, war die Straßen nicht mehr so gut. Eigentlich waren es nur Schotterpisten, die nach links und rechts abgingen. Selbst zu ausgewiesenen Museen ging es auf einer dieser Schotterstraßen. 

Wenn es zu Häusern abzweigte, waren schön gemachte Hinweise am Straßenrand zu finden. Der geteerte Weg ging aber auch hier schnell in einen Schotterweg über.

     

Und immer wieder wechselte sich Wald und Wiesen mit Seen ab, so dass es, obwohl es eigentlich immer gleich war, es sich doch abwechlungsreich darstellt. Langweilig wurde es hier oben jedenfalls nicht.

Manchmal gab es auch einen Radweg neben der Straße. Wobei die Teile waren stellenweise grottenschlecht und es machte keinen Spaß darauf zu fahren.

Zwischenzeitlich war seit der letzten Möglichkeit Futter zu fassen runde 3 Stunden vergangen. Der Magen hing fast auf der Straße und es wurde Zeit, dass die Kohlenhydrate wieder aufgefüllt wurden. Da sah ich endlich das Schild "Kioksi". Hier musste ich unbedingt halten.

     

Irgendwie sah hier alles so leer aus. Kein Auto auf dem Parkplatz und auch sonst wie tot. Aber die Lichterkette brannte, das gab Hoffnung. Bei der Bestellung war ich natürlich überfordert, da alles auf einer riesigen Tafel über dem Bestellfenster stand. Uns so einigte ich mich mit der Wirtin auf ein Schinken-Käse-Sandwich und eine kalte Cola. Tat das gut... 

Gut gestärkt ging es auf die Restetappe für diesen Tag. Und wieder war eine Abzweig zu einem Haus wunderschön markiert. Diesmal mit Figuren auf Baumstümpfen. Toll gemacht!

Und wieder tauchte am Wegesrand einer der schönen, romantischen Seen auf. Irgendwie ging von den Seen eine beruhigende Wirkung aus, so dass ich gerne kurz anhielt und die Stimmung genoss.

Immer, wenn man sich einer Stadt nähert, beginnt ein abgetrennter Radweg. Ich musste also kurz vor meinem heutigen Ziel, der Stadt Salo sein. 

Und so war es auch. Kurz, nachdem ich auf den Radweg gewechselt hatte, überquerte ich den Fluss Uskelanjoki, der durch Salo fließt.

Jetzt nur noch einmal links und ich hatte mein Ziel, das Rock Hotel Salo kurz nach 15:00 Uhr erreicht. Mein Fahrrad konnte ich mit aufs Zimmer nehmen. Das war zwar keine Präsidentensuite und auch schon in die Jahre gekommen, aber dafür sauber. Da ich früh dran war, konnte ich auch meine Wäsche noch wachen und alles erledigen. So war ich dann gegen 17:00 Uhr mit allem fertig und hatte noch Zeit, mit die Umgebung anzusehen und noch den ein oder anderen Cache zu heben.

     

An den nahegelegenen Bahnhof schloss sich ein kleiner Park mit einem Steinbunker an. Dieser, aus Granitsteinen erbaute Bunker, wurde im Krieg nicht beschädigt. 

     

Um den Park herum standen auch noch einige nette Häuser aus vergangener Zeit. Richtig romantisch hier rund um den Park.

Und zu guter Letzt, bevor ich wieder ins Hotel zurückkehrte, noch ein Blick auf der Fluss und ein Restaurantschiff. Ich zog es vor, im Hotel zu essen, da es einfach bequemer war.

Und war gab es in einem Rock Hotel? Richtig zumindest Burger, wenn heute auch keine Live-Musik. Ohne ein Musik-Event im Lokal war es im Zimmer darüber sicher ruhiger zu schlafen.

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