Mit dem Fahrrad von Amsterdam nach Freiburg
16.05.2022 - Tag 2: Amsterdam - Oosterhout (107 km, 215 Hm)
Heute also sollte die Reise von Amsterdam nach Freiburg wirklich beginnen.
Bevor ich meine Sachen packte, ging ich erstmal in das nahegelegene Café um zu frühstücken. Irgendwie war ich etwas zu früh dran und so musste ich warten, bis aufmachten. Dafür bekam ich dann auch gleich den ersten Kaffee.
Zurück im Zimmer packte ich meine Sachen und dachte darüber nach, wie ich mein Fahrrad nach unten bringen konnte, da der Vermieter nicht da war. Glücklicherweise hörte ich, dass der Gast aus dem anderen Zimmer gerade im Bad war. Und so fing ich dann die junge Dame auf ihrem Weg zurück ins Zimmer ab und fragte sie, ob sie mir helfen könne. Naja, die Begeisterung hielt sich in Grenzen, aber sie half mir dennoch, nachdem sie sich angezogen hatte, das Fahrrad die steilen Treppen herunter zu bringen. Danach verschwand sie wieder im Bad und ward nicht mehr gesehen. Egal, mein Fahrrad war ja unten...
Aus besten ausgebauten Radwegen ging es dann zum Stadtrand von Amsterdam. Mal entlang von Straßen, mal entlang von Kanälen und Bächen.
Teilweise waren es auch richtige "Schnellstraßen" für Radfahrer. Und irgendwie war es ein besseres Miteinander als auf deutschen Straßen/Radwegen.
Schnell erreichte ich die Stadtgrenze, wobei ich es eigentlich nur daran merkte, dass Wiesen und Kanäle auftauchten. Beschwingt durch das neue Landschaftsbild kam ich auf die, wie sich späterer, deutlich später herausstellte, dumme Idee noch ein paar Geocaches als Beifang mitzunehmen.
Als mir so ein rotes Auto entgegen kam, staunte ich nicht schlecht. So ein kleines Auto hatte ich schon in Amsterdam am Straßenrand gesehen. Aber das man damit auf den Radweg passt, Sachen gibt's...
In Mijdrechts ging es ein gefühlte Ewigkeit durch ein langestrecktes Wohngebiet hindurch, aber auch das ging vorbei.
Dann ging es kilometerweit am Kanal entlang. Eigentlich war es ja schon schön, aber irgendwann wird es auch langweilig. Immer gerade aus. Wenn da nicht der ein oder andere Geocache auf mich gewartet hätte, dann wäre ich schneller voran gekommen.
Mittendrin gab es auch immer mal wieder kleine Highlights, wie die Kwakelbrug mit dem dahinterliegenden Gehöft. Sah schon schön aus, richtig malerisch...
Einige Meter weiter machte ich ein kurze Rast und die Ruhe und den Sonnenschein zu genießen. Schon ein schönes Fleckchen Erde hier. OK, eigentlich bin ich nur dem Traktor aus dem Weg gegangen, den man schon von weitem gesehen hat und bei dem ich keine Lust hatte, den Dreck, den er aufwirbelte zu schlucken.
Als ich am Ortseingang in Woerden das "Eetkamer Bredius" sah, in dem noch einigen Schattenplätze frei waren, gab ich der Versuchung nach und aß erst einmal eine Portion Kroketten. Die Teile waren richtig lecker und die Pause tat auch gut.
Durch die Sache nach den Geocaches und dem stetig wehenden Gegenwind war die Zeit schon ganz schön fortgeschritten. Daher konnte ich Worden auch weder die Petruskerk, noch das "Kasteel Woerden" anschauen.
Am Ortsausgang sah das Wetter dann nicht so richtig toll aus. Gerade noch rechtzeitig erreichte ich eine Autobahnbrücke, unter der ich mich vor dem Regen retten konnte. Die Wetter-App sagte eine Regendauer von 30 Minuten voraus, die wollte ich warten. Pünktlich um 13:00 Uhr hörte der Regen auf und ich konnte weiterfahren. Da die Straßen aber noch nass waren, sah mein Fahrrad in kürzester Zeit aus wie das Borstenvieh.
In Oudewater waren die Mauern des Baches toll hergerichtet (vor allem beim Blumenladen). Es wäre sicher noch schöner gewesen, wenn die Sonne geschienen hätte, aber man kann nicht alles haben. Ein paar Meter weiter musste ich dann auf die hochgeklappte Brücke warten, bis diese wieder passierbar war.
Und wieder ging es an Kanälen entlang. Wobei ab und zu mal ein paar Kühr neugierig drein schauten.
Und ab und zu gab es auch kleine Anleger oder Windmühlen zu bewundern. Das Wetter machte halt nicht so ganz mit, aber es regnete zumindest nicht.
In Schoonhoven machte ich in der "Cafeteria Brasserie de Veerport" eine kleine Pause und genoss es, der Fähre zuzusehen. Irgendwie entspannend, auch wenn die Fähre nur wenige Minuten für eine Überfahrt brauchte. Nach meiner Pause kam ich dann auch in den Genuss, mit der Fähre überzusetzen.
Danach ging es wieder, wer hätte es gedacht, wieder gerade aus am Kanal entlang.
Interessant war, dass ich zwei Mal über eine Autobahnbrücke geradelt bin. Da wird die Brücke einfach etwas breiter gemacht und schon können Fußgänger und Radler die Flüsse auch passieren. Eigentlich eine tolle Idee. Das Bild zeigt die Keizerveerbrug über die Amer.
Nicht weit davon entfernt ist das Kraftwerk weithin sichtbar. Nicht schön, aber irgendwie notwendig in der modernen Welt.
Kurze Zeit später erreichte ich mein heutiges Ziel: Oosterhout.
Die Hauptstraße entlang, nochmal rechts-links-rechts und schon stand ich vor der Unterkunft für diese Nacht, dem "Hotel Cafe 't Zonneke". Mein Fahrrad konnte ich im Innenhof platzieren, das Abendessen gab es auch gleich im Hotel.
Das Essen war zwar nicht gut, aber es hat satt gemacht und ich musste mich nicht extern auf Futtersuche machen. Und so konnte ich mich nach dem Essen direkt auf mein Zimmer zurückziehen und meine wohlverdiente Nachtruhe genießen.
Morgen stehen die nächsten 100km mit Gegenwind (sagt zumindest die Wetter-App) auf dem Programm.