Mit dem Fahrrad von Amsterdam nach Freiburg
14.05.2022 - Die Anreise

Vom Allgäu mit der Bahn nach Amsterdam sollte ja keine große Sache sein, dachte ich. Ein Blick auf die Website der Deutschen Bahn belehrte mich etwas besseres. Ich fand keine Zugverbindung, die mich und mein Fahrrad am gewünschten Tag nach Amsterdam bringen wollte. Entweder waren keine Plätze frei oder aber man konnte keine buchen. Im Reisezentrum des Bahnhofs Kaufbeuren hat sich eine freundlichen und hilfsbereite Dame meines Problems angenommen und eine passende und auch buchbare Verbindung herausgesucht. Aber ich konnte, mit meiner Fahrkarte in der Hand, das Reisezentrum verlassen. Sehr zur Freude aller, die in der, sich während der 30 Minuten dauernden Prozedur gebildeten, doch etwas längeren Schlage befanden.

Am Tag der Abreise ging es um 5:30 Uhr los. Mein Sohn fuhr mich nach München zum Hauptbahnhof (der erste Zug aus Kaufbeuren wäre nicht rechtzeitig angekommen), von wo aus ich dann meinen Zug nach Leipzig besteigen konnte.


Da es kaum teurer war, hatte ich einen Sitzplatz in der 1. Klasse gebucht. Blöd nur, dass sich das Fahrradstellplätze am gegenüberliegenden Ende es Zugs befand. Und so musste ich durch 10 Wagons laufen, um meinen Sitzplatz zu erreichen. Und natürlich rechtzeitig vor dem Aussteigen auch wieder den gleichen Weg zurück. Über den Bahnsteig hätte ich es nicht geschafft, meine Fahrrad rechtzeitig aus dem Zug zu bekommen.

     

In Leipzig konnte ich dann in den Zug nach Hannover umsteigen, um dort endlich in den Zug nach Amsterdam Central umzusteigen.
Der Zug nach Amsterdam war irgendwie lustig. Kurz vor der niederländischen Grenze bekamen ein Mitreisender und ich noch einen Anschiss vom Schaffner, da wir die Masken abgenommen hatten (wir waren allein im Abteil). Kurze Zeit später kam die Durchsage, dass wir nun die niederländische Grenze passiert hätten und wir nun die Masken abnehmen könnten.


So war ich nach "nur" 13 Stunden Anreise auch schon in Amsterdam. Wobei es gar nicht so einfach war, den Bahnhof zu verlassen. Ich sollte irgendeinen Barcode vor den Scanner halten, damit die Barriere aufging. Hatte ich natürlich nicht, dachte ich zumindest. So wartete ich etwas, bis sich eine günstige Gelegenheit ergab, stellte mein Fahrrad auf das Hinterrad und schlupfte im Schatten einer Dame mit Kinderwagen unmittelbar hinter ihr durch die Schranke. Es piepte zwar ziemlich lauit, aber es interessierte zum Glück niemanden. Als ich später in meiner Unterkunft die Fahrkarte wegwerfen wollte, sah ich irgendwo auf dem Papier den QR-Code und den Hinweis, dass ich diesen QR-Code an der Barriere nutzen konnte, um diese zu öffnen. Zu spät gelesen, aber es gab ja auch andere Wege...


Nach rund 5 km auf dem Rad durch den Amsterdamer Großstadtdschungel, erreichte ich meine Unterkunft. Das Haus lag in einer ruhigen Wohngegend, am Wasser und machte einen guten Eindruck... 

...also bis sich die Haustüre öffnete. Jetzt fiel es mir siedend heiß ein, was ich über Amsterdam gelesen hatte: Die Treppenhäuser sind schmal und die Treppen steil. Über diese Treppe (nach oben wurde sie noch enger und hatte zudem noch Kurven) musste mein Fahrrad vier Stockwerke nach oben. Gott sei Dank half mir ab dem 2 Stock der Vermieter, so dass mein Fahrrad irgendwann auch oben war.


Das Zimmer war einfach ausgestattet, aber nur ca. 3 km vom Stadtzentrum entfernt, also gut zu Fuß zu erreichen. Und ich hatte eh nicht vor, mich häufig im Zimmer aufzuhalten.

Die Aussicht war richtig schön, so konnte ich die 2 Nächte gut aushalten. Und vor allem war mein Fahrrad geschützt untergebracht. 
Als erstes noch ein paar Getränke und ein bisschen Schokolade gekauft und dann begab ich mich auf Futtersuche.


Es war ein traumhafter Abend und so konnte ich hier in Amsterdam ein wenig herumspazieren. Tat gut, nach der langen Zeit im Zug. Wobei es war irgendwie komisch, dass hier alle Menschen ohne Masken in Bars und Restaurants oder auch in der Straßenbahn ohne Masken unterwegs waren. 

Im Internet fand ich die Foodhallen, die interessant aussahen. Da die Location nicht allzu weit weg war, entschied ich mich, dort zu essen. 
Dort angekommen fand ich eine Markthalle mit allerlei Leckereien vor. Aber auch hier war es ungewohnt, dass sich alle ohne Maske ins Getümmel stürzten. Die Dumplings, die mich am meisten angemacht haben konnte ich leider nicht essen, da ich bei den zum Zahlen notwendigen App nicht angemeldet war. Egal, so habe ich dann leckere Nudeln mit Käsesoße probiert, die klasse waren. 

     

Da es noch früh am Abend war, ging ich über die Jean-Dulieu-Brücke in den Vondelpark. Dort sollte der Cache "Amsterdam Urban 1" zu finden sein. Hab ich gesucht, obwohl die Dose nicht allzu schwer zu finden sein sollte. Dachte ich zumindest...
Als ich so suchte, gesellten sich noch Cacher aus dem Irak dazu und suchten mit. Nach einer gefühlten Ewigkeit fand ich dann die Dose. Ende gut, alles gut. Und so konnte ich mich dann auf zur Unterkunft machen.

Der Vorteil, dass es beim Cache so lange gedauert hatte war, dass ich blaue Stunde noch mitbekommen habe und eine tolle Stimmung an den Grachten erleben durfte. Nun war es aber wirklich Zeit für das Bett...

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