Mit dem Fahrrad von Kaufbeuren nach Rom
28.05.2016- Tag 3: Laudes - Auer (110km, 231Hm)

Heute morgen nach dem Aufstehen im Nieselregen zur eigentlichen Pension gelaufen und gefrühstückt. Beim Frühstück habe ich mir dann Zeit gelassen, vielleicht wird das Wetter ja noch besser. So kam es, dass ich erst kurz vor 9 Uhr in Laudes gestartet bin.

Ich habe den vom Wirt empfohlenen Weg genommen, damit ich noch Glurns, einer der kleinsten Städte in den Alpen mit rd. 900 Einwohnern anschauen konnte. Ich habe aber nur einen kleinen Blick hinein geworfen, scheint aber schön zu sein. Ist ja zum Glück nicht all zu weit weg von zuhause, da kann ich ja auch mal mit dem Auto hinfahren.

            

Weiter ging es durch das Vinschgau, mehr oder weniger nahe an der Etsch entlang durch Weinberge. Meistens auf ruhigen Seitenstraßen oder Radwegen.

      

Die Radwege waren klasse ausgebaut, nur ab und an waren geschotterte oder gekieste Passagen dabei, die man mit dem Rennrad aber gut bewältigen konnte. Irgendwie sind diese Radwege entlang von Flüssen immer etwas langweilig, weil sie meist schnurgerade verlaufen.

      

Dabei waren auch erschöpfte Gesellen am Wegesrand zu beobachten.

Bedingt durch den Regen der letzten Tage führte die Etsch ganz schön viel Wasser. An einem Wehr konnte man die ganze Kraft des Wassers sehen. Ein imposantes Schauspiel...

      

Kurz vor Meran ging es dann richtig abwärts, nachdem die gesamte Stecke heute eigentlich immer leicht bergab ging. Oben konnte man noch die Aussicht in überdimensionalen Stühlen bewundern, bevor es in den Serpentinen nach unten ging. Macht auch mal Spaß.

Und so erreichte ich nach der rasanten Abfahrt Meran. In Meran selbst fuhr ich in die Innenstadt, um mich in einem der vielen Biergärten niederzulassen und erstmal ein Radler zu trinken.

Irgendwie hatte ich bei der Wahl des Biergartens aber leicht daneben gegriffen. Statt der erhofften Kleinigkeiten, nach denen mir jetzt der Sinn stand, gab es eher große Portionen, wie Schweinshaxe oder größere Portionen Leberkäs mit Kartoffelsalat. Irgendwie nicht das, was ich jetzt gebraucht hätte. Also fiel das Essen aus und im Anschluss an den Biergartenbesuch gab es wieder Bananen und die letzte verbliebene Wurst. Musste reichen bis zum Abend, da konnte ich ja dann richtig essen.

Von Meran ging es weiter an der Etsch entlang bis nach Bozen. Die Temperaturen stiegen immer weiter und mit zunehmender Wärme nahm auch der Wind zu. Natürlich kam mir der Wind entgegen. War dann irgendwie nicht lustig, dagegen anzukämpfen.

Bald erreichte ich Bozen mit der herrlichen Aussicht auf die Burg. Der Wegweiser zeigte kurz vor Bozen allerdings nicht Richtung Stadt, sondern in Richtung Kaltern. Irgendwie komisch und so kam es, dass sich an einer Bushaltestelle mehrere Radler sammelten und ab der Streckenführung ins Grübeln kamen. Ich überlegte noch kurz, ob ich in Richtung Kaltern über die Berge fahren sollte oder aber weiterhin der Etsch entlang. Da mein Tagesziel direkt an der Etsch lag und die Temperaturen immer weiter stiegen, entschied ich mich, den Radweg entlang der Etsch zu nehmen. Im Nachhinein bin ich mir nicht sicher, ob dies eine gute Entscheidung war. Also wieder etwas zurück in Richtung Bozen und weiter. Die angekündigte Raststation habe ich wohl verpasst, jedenfalls habe ich keine gesehen. Ich hatte ja noch (zwischenzeitlich ziemlich warm gewordene) Getränke dabei. Hinter Bozen nahmen sowohl der Gegenwind, als auch die Temperaturen zu. Es waren dann bis zu 31°C im Schatten. Ich bin fast vom Fahrrad gefallen. Dann sah ich ein Café an einer Kartbahn. Blöderweise bekam ich dort nichts zu trinken. Entweder das Café hatte zu oder ich wurde einfach nicht bedient. Außer mir waren auch nur noch zwei benutzte Espressotassen zu sehne. Aber es war zum Glück nicht mehr sonderlich weit und so fuhr ich weiter. Dann ging es links weg in Richtung Auer und mein Garmin lotste mich zuverlässig zu meinem heutigen Quartier, dem Hotel "Zur Mühle".

Nachdem das Fahrrad verstaut war ging es erst einmal unter die Dusche. Dann erst einmal im nahegelegenen Supermarkt den Proviant für den nächsten Tag eingekauft und auf der Terrasse des Hotels ein kühles Bier genossen. Das anschließende Abendessen war vorzüglich und nicht mal teuer. Alles in allem ein schöner Abend...

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